Maike Heukemes
von unseren Lesern

Grenzlandjugend auf Herbsttörn durch Friesland und dem Wattenmeer

53 Betreuer und Jugendliche der Grenzlandjugend ersegeln das Ijsselmeer und das Wattenmeer

53 Betreuer und Jugendliche der Grenzlandjugend ersegeln das Ijsselmeer und das Wattenmeer

Bild: Maike Heukemes

Roetgen - Seesack gepackt, Leinen los! Die Grenzlandjugend ist auch in diesem Jahr wieder in der ersten Herbstferienwoche zu ihrem traditionellen Herbstsegeln aufgebrochen. Frühmorgens um 5 Uhr starteten acht Crews mit dem Reisebus von Roetgen aus Richtung Lemmer am Ijsselmeer – für viele bereits ein vertrauter Auftakt zu einer Woche voller Wind, Wellen und Gemeinschaft. In Lemmer angekommen, wurden die Boote bezogen, Proviant verstaut und die Skipper gaben ihre Sicherheitseinweisung. „Eine Hand für dich, eine fürs Schiff!“ und „Über Bord fallen ist verboten.“ Die Route führte die Gruppe zunächst Richtung Westen. Erster geplanter Halt war Stavoren, doch der Hafen war wegen einer Regatta überfüllt. Spontan wurde umgeplant, und so ging es weiter ins nahegelegene Hindeloopen, wo die Crews nach einem langen Tag auf dem Wasser und wenig Schlaf den ersten Abend gemütlich an Deck ausklingen ließen. Am nächsten Morgen wartete ein besonderes Erlebnis: die Passage durch die Schleuse Kornwerderzand hinaus in die Waddenzee. Das Segeln zwischen Pricken, Tonnen und Tidenströmen verlangte volle Konzentration. Doch das Ziel – der Hafen von Harlingen – war jede Mühe wert. Am Nachmittag blieb Zeit für einen Bummel durch die malerische Altstadt. Der folgende Tag führte die Flotte bis zur westfriesischen Insel Terschelling. Unterwegs konnten die Crews einige Seehunde beobachten, die sich im Wasser tummelten – ein Highlight für alle an Bord. Am nächsten Morgen ging es bei leichtem Regen und mitlaufendem Strom zurück ins Ijsselmeer – Ziel war Makkum. Dort wurden die Boote wieder seeklar gemacht, die Crews kauften ein oder verbrachten den Nachmittag ruhig im Hafen. Von Makkum führte der Törn weiter nach Medemblik, wo einige Crews die guten Windbedingungen für Wende- und „Mann-über-Bord“-Übungen nutzten. Als der Wind am Nachmittag abflaute, wurden kurzerhand die Pfannen ausgepackt – und unter Deck Pfannkuchen gebacken. Nächster Stopp war Enkhuizen. Da die Etappe kurz war, entschieden sich einige Mannschaften spontan zu einer kleinen Regatta rund um die Vogelinsel De Kreupel – Gewinner: alle, die trocken ankamen. In Enkhuizen durfte der traditionelle Kibbeling am Hafen natürlich nicht fehlen. Am Freitagabend erreichte die Flotte schließlich Schokkerhaven. An diesem Tag trafen sich alle acht Crews bei einem gemeinsamen Grillabend und ließen die Woche Revue passieren. Dabei wurde viel gelacht, Seemannsgarn gesponnen und so manche Welle noch einmal höher erzählt, als sie vermutlich war. Mit müden Augen, aber vollen Speicherkarten und jeder Menge schöner Erinnerungen ging es dann am nächsten Tag im Bus zurück nach Roetgen. Und schon jetzt steht fest: Nächstes Jahr wird wieder gesegelt – ganz gleich, wohin der Wind dann weht.

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