Von willkürlicher Abholzung war die Rede, von einem unwiderruflichen Eingriff in die Natur. Doch mit Oliver Krischer nannte selbst ein grüner Bundestagsabgeordneter den Münsterwald, der nun fünf Windräder beheimatet, einen Nutzwald, wo die Anlagen zu verkraften seien.
Mit der Inbetriebnahme des Windparks Münsterwald hat die STAWAG eine erste Zielmarke erreicht: Rund 450 Millionen Kilowattstunden grünen Strom produzieren nun 21 Windparks, zwölf größere Solarparks und eine Vielzahl von kleineren Solaranlagen in Summe jährlich. »Wir sind sehr stolz, dass wir diese Zielmarke erreicht haben und uns zu einem grünen Stadtwerk entwickelt haben«, erläutert Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG. 600 Millionen Euro wurden dafür in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert.
Zwei weitere Anlagen in 2019
Im Februar hatte die STAWAG die Baustelle für die fünf Windkraftanlagen westlich der Himmelsleiter (B 258) gestartet. Nach den Fundamentarbeiten im Juli wurden im August die Großkomponenten wie Türme, Gondeln und Rotorblätter aufgezogen. Fertig errichtet waren die ersten Anlagen bereits im September. Ende Oktober erfolgte die Inbetriebnahme Becker: »Mit dem Projekt liegen wir sowohl zeitlich als auch finanziell voll im Rahmen und freuen uns, dass wir jetzt schon etliche Wochen lang grünen Strom erzeugen konnten. Darüber hinaus prüfen wir derzeit, ob wir im nächsten Jahr die beiden Anlagen östlich der Himmelsleiter realisieren.«
Bevor im November 2015 der Bau endgültig genehmigt wurde, gab es ein umfangreiches Verwaltungsverfahren, das auch eine Beteiligung der Bürger umfasste. Auch die Gerichte befassten sich intensiv mit dem Thema. »So viel Gegenwind hatten wir selten«, erinnert sich Frank Brösse, Geschäftsführer der STAWAG Energie GmbH.
Die Windanlagen mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und einem Rotordurchmesser von 112 Metern erzeugen jährlich rund 40 Millionen Kilowattstunden, rund 12.500 Haushalte können damit versorgt werden. Das Investitionsvolumen liegt bei 30 Millionen Euro.
Wann die Baustellen-Ausfahrten an der Himmelsleiter abgebaut werden, ist noch offen...
Bäume werden auf fünf Hektar gepflanzt
Zunächst werden am Entenpfuhl 25.000 Quadratmeter mit hochwertigen Bäumen und Büschen wie Wildkirsche, Hainbuche, Feldahorn, Eberesche, Wildbirne und Wildapfel bepflanzt.
Im Frühjahr 2019 beginnen dann die Wiederaufforstungsarbeiten im Münsterwald selbst: Dort werden rund um die Windkraftanlagen auf rund fünf Hektar Bäume gepflanzt.