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Im Kulturkino Vogelsang soll es wieder flimmern

Er ist Bildwerfer, ein ausgestorbener Beruf. Und doch erzählt Hans-Lothar Wißkirchen mit einer Leidenschaft von den 35 mm-Streifen, der Filmtechnik der 1950er Jahre und ihrer Bedeutung für die digitale Welt, dass man sofort Lust bekommt, ins Kino zu gehen.

Lust auf ein Kinoerlebnis vergangener Zeiten wollen die »Film- und Kinofreunde Vogelsang IP e.V.« auch ihren Besuchern machen. Und die rund zehn technisch versierten Nostalgiker haben ein großes Ziel: »Zum Tag des offenen Denkmals am 10. September wollen wir die erste Aufführung im Kulturkino auf Vogelsang realisieren«, versichert Hans-Lothar Wißkirchen, der nicht nur Initiator, sondern auch Vorsitzender der Kinofreunde auf Vogelsang ist. Das denkmalgeschützte Truppenkino aus den 1950er Jahren und heutige Kulturkino Vogelsang IP verfügt über einen Saal aus der großen Zeit der Lichtspielhäuser. Seit der Neueröffnung vor fünf Jahren ist das Kino ein attraktiver Veranstaltungsort und Schauplatz zahlreicher Events wie etwa das Mitsingkonzert mit der Kultband »Brings« oder aber Benefizkonzerten der Hilfsgruppe Eifel.
Was fehlt, ist die ursprüngliche filmspezifische Einrichtung. Diese konnte durch den Erwerb der Projektoren aus dem ehemaligen Eifelkino in Gemünd inzwischen teilweise wieder hergestellt werden; es fehlen aber noch einige wichtige Bauteile wie eine Tonanlage. »Da sind wir in einem alten Lichtspielhaus in Kastellaun fündig geworden«, strahlt Wißkirchen. Die NRW-Stiftung hat dem Verein der Film- und Kinofreunde Vogelsang IP e.V. nun 4.000 Euro bewilligt, um die technischen Voraussetzungen für einen Spielbetrieb im Kulturkino Vogelsang IP zu schaffen. »Kommerziell ist dieses Kino natürlich auch in Zukunft nicht zu betreiben«, weiß Wißkirchen. Aber regelmäßige Filmvorführungen soll es in dem riesigen Saal mit Platz für 1000 Zuschauer dennoch geben. »Zudem wollen wir Führungen hinter die Kulissen, aber auch Seminare anbieten, in denen man die Kunst des Filmoperateurs in Grundzügen erlernen kann«, wollen die Kinofreunde auch andere Filmbegeisterte für ihr Hobby gewinnen. »Wir wollen die kulturhistorische Bedeutung des analogen Kinos bewahren«, ergänzt Vereinsmitglied Klaus Pesch. Und stellt voller Stolz fest: »Digitale Geräte müssen nach fünf Jahren ausgetauscht werden - analoge funktionieren auch nach 50 Jahren noch. Mehr Infos gibt es unter www.film-kino-freunde.de

Heimat NRW fest im Blick

Nordrhein-Westfalen ist etwas Besonderes: Vom Hochsauerland bis zur niederrheinischen Tiefebene sind seine Regionen vielfältig. Menschen und Landschaften, Bauwerke, Kultur und Sprache machen das Land unverwechselbar. Vielen Menschen in NRW ist ihre Heimat ein »Zuhause«, für das sie sich gerne engagieren. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstützt dieses Anliegen. Sie wurde 1986 von der Landesregierung unter Führung von Johannes Rau zum 40. Geburtstag des Landes NRW gegründet und hilft seitdem gemeinnützigen Vereinen, Verbänden und ehrenamtlich arbeitenden Gruppen, die sich in NRW für den Naturschutz und die Heimat- und Kulturpflege einsetzen. 2400 Projekte wurden seither mit 260 Millionen Euro unterstützt. So auch die Film- und Kinofreunde Vogelsang IP. Ralf Sawatzki, ehrenamtlicher Regionalbotschafter der NRW-Stiftung sagte zu, das Kulturkino im Netzwerk zu etablieren und so im ganzen Land für das einzigartige Filmvergnügen auf Vogelsang Werbung zu betreiben. Weitere Infos gibt es unter www.nrw-stiftung.de


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