Thomas Förster

In der Zirkus-Manege sind alle gleich

Simmerath. Integratives Zirkus-Jugendcamp: Begeisternde Uraufführung der Talente-Show in der Manege des Zirkus Amany der Familie Ludwig Neigert

Rund 60 Jugendliche wuchsen im integrativen Zirkus-Jugendcamp wahrlich über sich hinaus.

Rund 60 Jugendliche wuchsen im integrativen Zirkus-Jugendcamp wahrlich über sich hinaus.

Bild: Thomas Förster

»Hier können wir völlig ohne Druck zeigen, was in uns steckt.« Gelebte Inklusion ist das, was vier Tage lang im Integrativen Zirkus-Jungedcamp passierte. Benachteiligte und gehandicapte junge Menschen begeisterten in der Manege das Publikum und überwanden ungeahnte Grenzen.

Simmerath (Fö). »Alleine schaffen wir nichts, aber gemeinsam können wir Großartiges erreichen.« Das Motto, das Organisatorin Uschi Brammertz ausgerufen hatte, wurde im Zirkuscamp an der Simmerather Sekundarschule wahrlich mit Leben gefüllt. »Dieses Wissen, dass es nur gemeinsam geht fängt mit dem Zeltaufbau an, zieht sich durch alle Darbietungen und füllt die ganze Show«, weiß Campleiterin Lisa Kirch.

An diesem kostenlosen Feriencamp nahmen rund 60 Jugendliche ab 14 Jahren teil. Eine bunte Schar von Jugendlichen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund und aus allen Gesellschaftsschichten kommend wurde im »Zirkus Amany« empfangen. Das erste Camp dieser Art hatte der Vereins zur Förderung von Integrativen Jugendcamps im letzten Jahr in Kooperation mit der Zirkusfamilie Ludwig Neigert so erfolgreich durchgeführt, dass sich die Jugendlichen unbedingt eine Neuauflage ihrer Talente-Show wünschten. »Ein großer Dank an Ludwig, Timo und Kimberly Neigert, die trotz harter Zeiten und persönlicher Schicksalsschläge dieses Event ermöglicht haben«, lobte Brammertz.

Gestürzte Artistin als leuchtendes Beispiel

Die junge Artistin stürzt im Mai bei einer Vorstellung des Familienzirkus und entging nur knapp einer Querschnittslähmung. Auch ihr Beispiel, sich wieder ins Leben zu kämpfen, beeindruckte die jungen Campteilnehmer - unter ihnen auch 15 ukrainische Flüchtlinge, denen Projekte zur Integration aller bislang völlig fremd war, wie die pädagogische Leiterin Marina Berman unterstrich.

Während die Zirkusfamilie für ihr Engagement mit einer spontanen Spendensammlung und Freikarten für die VIP-Loge der Alemannia in Aachen belohnt wurde, waren unerwarteter Applaus und ungekannte Anerkennung für die Artisten, Jongleure, Akrobaten und Clowns der größte Lohn überhaupt.

Mehr zu den Aktionen erfahren sie auf https://jugendcampaachen.wordpress.com/


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