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Thomas Förster

Mit offenem Visier für Depressionshilfe

Nordeifel (Fö). »Fellows Ride Eifel« bietet am 27. Juli eine Ausfahrt für Motorradfahrer und rückt die Volkskrankheit in den Fokus.

Nordeifel (Fö). Eine plötzliche Erkrankung, die das Berufsleben auf den Kopf stellt, dauerhafter Stress und Überlastung oder aber auch eine plötzliche Leere: Es gibt viele Gründe, die eine Depression auslösen können. »Oft entsteht sie im Verborgenen und bleibt auch dort, weil Außenstehende sie nicht wahrnehmen und der Betroffene sich scheut, seine Krankheit öffentlich zu machen«, weiß Christoph Brandenburg aus Rohren.

Teilnehmer und Sponsoren gesucht

Gemeinsam mit Christian Gehlen aus Harperscheid und Bodo Claßen aus Hellenthal gehört er einer Selbsthilfegruppe im Schleidener Caritas-Haus an. »Ein wichtiger Ort des Erfahrungsaustauschs. Und doch ist es intim, da die Gespräche und Erlebnisse in der Gruppe bleiben«, unterstreicht Claßen. Dort entstand die Idee, sich einer bundesweiten Mission anzuschließen, die die Sensibilisierung für mentale Gesundheit zum Ziel hat.

Der ehemalige Profi-Fechter Dieter Schneider hat vor einigen Jahren seinen Sohn durch eine Depression verloren. »Motorradfahren und Gutes tun« gab ihm Kraft und so entstand »Fellows Ride«.

Jeder 12. Deutsche ist an einer Depression erkrankt. Doch fu¨r mentale Gesundheit gibt es keine Lobby – weder in der Bevo¨lkerung noch in der Politik. Mit den Motorraddemonstrationen mo¨chte die Initiative auf die Volkskrankheit aufmerksam machen und hatte dabei mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach als Schirmherrn in 2023 prominente Unterstu¨tzung.

»Lasst uns gemeinsam das Bewusstsein für die lebensgefährliche Krankheit schärfen und Spenden für mentale Gesundheitsprojekte einfahren« - das ist das Ziel von »Fellows Ride Eifel«, die am Samstag, 27. Juli, auf Vogelsang startet. Über 110 Kilometer können Motorradfahrer eine Ausfahrt über Heimbach und Nideggen bis zum Zwischenstopp an der »Biker Ranch« in Strauch unternehmen - weiter geht es über Monschauer Stadtgebiet und durch das Rurtal zurück nach Vogelsang. »Wir suchen Teilnehmer und Sponsoren, die unsere Aktion unterstützen«, so Christian Gehlen. »Depression muss raus aus der Tabu-Zone«, verfolgt das Trio zwei Ziele.

Wer dabei sein oder unterstützen möchte, schaut auf www.fellowsride.com/events/fellows-ride-eifel/

Film, Buch, Stiftung

Gründer der Initiative ist Dieter Scheider, der nach dem Suizid seines Sohnes mit dem Motorrad eine Weltreise machte und diese Erfahrung im Film »Ride, don‘t hide« und im Buch »Mit Freude und Tränen durch Afrika« verarbeitete. Er erlebte dabei persönlich, welch positiven Effekt das Motorradfahren und Unterwegs sein auf die seelische Gesundheit haben kann.

Spenden für Fellows Ride werden von der Stiftung »Depression-Inklusion« verwaltet. Bitte dabei den Vermerk »Fellows Ride Eifel« verwenden, damit die Spende für regionale Projekte verwendet wird.

www.fellowsride.com


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