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Thomas Förster

Rückschlag für neue Realschule

Nordeifel. Schulverband Nordeifel lehnt Antrag aus Monschau ab - Bedarfsanalyse möglich
Im Kleinhauer Ratssaal wurde vor großem Publikum lebhaft diskutiert - am Bildungsangebot im Nordeifeler Schulverband ändert dies nichts.

Im Kleinhauer Ratssaal wurde vor großem Publikum lebhaft diskutiert - am Bildungsangebot im Nordeifeler Schulverband ändert dies nichts.

Bild: Thomas Förster

Kleinhau (Fö). Die einen wollen zehn Jahre nach seiner Gründung eine Veränderung im Bildungsangebot des Schulverbandes Nordeifel, die anderen wollen daran nicht rütteln, weil sie sonst den »Status Quo« in Gefahr sehen. Und so bleibt es dabei, dass man im Monschauer Land zwischen dem St. Michael-Gymnasium in Monschau, dem Franziskus-Gymnasium in Vossenack als Kooperationspartner und der Sekundarschule wählen kann. Eine Realschule, wie es CDU, SPD und FDP aus Monschau gefordert haben, wird es vorerst nicht geben. Diesen Antrag lehnte der Schulverband mit den Stimmen aus Hürtgenwald und Simmerath ebenso ab wie die Idee eine Realschule mit Hauptschulzweig zu installieren. Offen lassen sich die Monschauer Politiker, ob sie eine Bedarfsanalyse auf den Weg bringen, um die tatsächliche Nachfrage bei Schülern und Eltern zu ermitteln.

Groß war das Interesse besonders unter betroffenen Eltern im Sitzungssaal des Rathauses in Kleinhau. Geteilt die Stimmungslage, ob man den Bestand stärken oder das Angebot vergrößern will.

Zank um das Schulangebot

Zehn Jahre ist es her, dass im Schulverband Nordeifel die Sekundarschule auf den Weg gebracht wurde, die Haupt- und Realschulen ablösen und das Bildungsangebot bündeln sollte. »Sie hatte einen schlechten Start, aber jetzt wird dort richtig gute Arbeit geleistet«, unterstreicht Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart, der der Verbandsversammlung des Schulverbandes Nordeifel vorsteht.

Hilmar Weber und Matthias Steffens, CDU-Ratsherren aus Monschau, bekräftigten ihren Antrag eine neue Realschule einzurichten. Man müsse auf Veränderungen wie das Aus der Mädchenrealschule und die Ströme an Schülern Richtung Schleiden reagieren, warben sie.

Vertreter aus Hürtgenwald und Simmeraht hielten dagegen, dass es Gründe gebe, warum das Bildungsangebot sich verändert habe. »Die Schließungen waren alternativlos, das zeigen die Zahlen«, unterstrich auch Monschaus Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer. Ihr Hürtgenwalder Kollege Stephan Cranen verdeutlichte, dass der im Vorjahr gegründete Arbeitskreis auch zu keinem anderen Ergebnis gekommen sei.

64 Prozent aller Grundschüler sind im letzten Sommer im Schulverband verblieben - also zum MGM, der Sekundarschule oder dem FGV gewechselt. 79 Prozent sind dies im Monschauer Stadtgebiet, 82 Prozent in Hürtgenwald, aber nur noch 52 Prozent in Simmerath. In Roetgen wechselt rund die Hälfte Richtung Aachen - das hat im »Tor zur Eifel« Tradition. Sorgen bereitet den Politikern jedoch die zunehmende Beliebtheit einer Schleidener Schule, die 65 Kinder (17 aus Monschau, 38 aus Simmerath) mit seinem Bildungsangebot überzeugen konnte.

Schülerzahlen steigen weiter

Dennoch verzeichnete der Schulverband Nordeifel zuletzt steigende Schülerzahlen. An der Sekundarschule konnten erstmals seit vier Jahren wieder fünf Eingangsklassen gebildet werden - drei in Simmerath und zwei in Kleinhau (+43 Schüler) Am MGM gab es letzten Sommer einen Zuwachs von zwei Schülern, das FGV musste Federn lassen (-22).

Und wer einen Blick auf die Erstklässler im kommenden Sommer blickt, bemerkt, dass die Schülerzahlen generell weiter steigen: In Konzen wurden 60 Neulinge angemeldet, die mit 34 aktuellen Erstklässlern die Eingangsstufe bilden. 55 Kinder wurden an der Grundschule Höfen-Mützenich angemeldet - zwei Klassen werden in Höfen, eine in Mützenich gebildet. In der Gemeinde Simmerath wurden 147 Erstklässler für den kommenden Sommer angemeldet - in Steckenborn entstehen so voraussichtlich drei Klassen, in Simmerath und Lammersdorf jeweils zwei. In Roetgen und Hürtgenwald tagt der zuständige Ausschuss erst nach den Osterferien.


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