»Schulz-Effekt« hilft einzig Claudia Moll

Da halfen auch die traditionell guten Werte aus der Eifel am Ende nicht mehr: Helmut Brandt scheidet aus dem Bundestag aus. Hauchdünn unterlag der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Alsdorf seiner SPD-Kontrahentin, Claudia Moll. Wegen der starken Verluste seiner Partei in Nordrhein-Westfalen zieht auch sein Platz in der Landesliste nicht.

Über neun Prozent der Stimmen hatte Helmut Brandt einbüßen müssen, Claudia Moll hingegen legte um 1,21 Prozent gegenüber der Wahl 2013 zu und heimste so das Direktmandat ein. Damit ist die zwölfjährige Tätigkeit für den Alsdorfer im Berliner Reichstag beendet. Deutlicher noch das Ergebnis bei den Zweitstimmen. Hier wurde die SPD mit 35,27 Prozent in der Städteregion Aachen - gleichbedeutend mit dem Wahlkreis 88 Aachen II - stärkste Kraft. Entgegen dem bundesweiten Trend ein Plus von 2,67 Prozent - sicherlich der Polarisierung durch Martin Schulz geschuldet, der in seiner Heimatstadt Würselen fast 40 Prozent einfuhr. Die CDU hingegen verlor 10,19 Prozent und landete damit bei 30,69 Prozent. Wie im Bund, so schaffte es die FDP auch in der Städteregion wieder deutlich über die 5 Prozent-Hürde: 11,20 Prozent (+6,30). Auf Rang vier folgt die AfD mit 8,65 Prozent (+5,63). Leichte Verluste hatten Linke und die Grünen zu verkraften, die 5,89 bzw. 4,92 Prozent erreichten. In den drei Eifel-Kommunen erhielt Helmut Brandt die mehrheitliche Zustimmung, und auch die CDU selbst konnte überall stärkste Kraft werden.

Ergebnisse

Stadt Monschau CDU (39,72% / -8,84) SPD (25,78 % / +1,74) FDP (13,95 % / +7,64) Grüne (6,54 % / -1,89) AfD (5,93 % / +2,74) Linke (5,47 % / +0,65) Gemeinde Roetgen CDU (33,90% / -10,65) SPD (24,42 % / -0,52) FDP (14,50 % / +8,41) Grüne (11,78 % / +0,28) Linke (6,58 % / +1,06) AfD (5,90 % / +2,98) Gemeinde Simmerath CDU (41,45% / -9,86) SPD (25,34 % / +0,95) FDP (13,45 % / +7,63) AfD (6,44 % / +3,20) Linke (5,30 % / +0,32) Grüne (5,26 % / -0,81) Den zweiten Aachener Wahlkreis sicherte sich hingegen Rudolf Henke von der CDU mit 33,73 Prozent und hielt damit Ulla Schmidt (SPD) mit 32,51 Prozent in Schach. Auch die Zweitstimmen gingen mehrheitlich an die CDU - hier landete die neu im Bundestag vertretene AfD mit knapp sechs Prozent »nur« auf Platz sechs. Im Kreis Düren gewann Thomas Rachel (CDU) mit rund 42 Prozent der Stimmen das Direktmandat - in Hürtgenwald (48,5%) und Nideggen (47%) war die Zustimmung sogar noch höher. Alle Ergebnisse gibt es unter http://wahlen.regioit.de


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