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Thomas Förster

Schwimmen lernen ist überlebenswichtig

RegioSportBund organisiert Schwimmkurse für Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund

Der Spaß ist groß im Schwimmbad: Nicht nur bei den Kindern mit Flucht- und Migrationshintergrund, sondern auch bei Organisatoren und Lehrern. Foto: T. Förster

Der Spaß ist groß im Schwimmbad: Nicht nur bei den Kindern mit Flucht- und Migrationshintergrund, sondern auch bei Organisatoren und Lehrern. Foto: T. Förster

Bild: Thomas Förster

Lammersdorf (Fö). »Nur 13 Prozent der Erstklässler in der Städteregion konnten bei der Einschulung schwimmen.« Eine alarmierende Zahl, die nicht nur auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Und doch hat sie den RegioSportBund Aachen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schwimmverein Aix-la-Sports aus Aachen und dem Café International Monschau dazu veranlasst, seit Oktober 2021 kostenfreie Nichtschwimmerkursen für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 14 Jahren aus sozial schwachen Familien anzubieten. Im Lehrschwimmbecken der Grundschule Lammersdorf werden freitags erste Schwimmzüge gemacht, im SimmBad Simmerath dann dienstags ein Fortgeschrittenenkurs bis zum »Bronze«-Abzeichen angeboten. Gesundheitspartner dieses Projektes ist die Krankenkasse BIG direkt gesund. Schließlich sei Schwimmen gesundheitsfördernd, so deren Vertreter Ralf Steinbrecher.

»Die Nichtschwimmerkurse sind speziell auf die Bedürfnisse von jungen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ausgerichtet, die es schwer haben, in einem üblichen Schwimmangebot eine Schwimmfähigkeit zu erlangen«, weiß Annika Holler, Fachkraft »Integration durch Sport« beim RegioSportBund. Diese Zielgruppe sei oftmals von Wassertraumata betroffen und müsse mit äußerster Sorgfalt an das Element Wasser herangeführt werden. Jedem Teilnehmer wird dabei die Zeit geboten, die er benötigt, um, je nach Voraussetzung und Vorerfahrung, ein sicheres Schwimmen zu erlernen.

Anfragen aus Kindergärten

Der Bedarf, schwimmen zu lernen, sei riesig, weiß Christine Weber von »Aix-la-Sports«, aus dessen Reihe die Schwimmlehrer kommen. »Auch viele Kindergärten sprechen uns an, ob wir Schwimmkurse anbieten können«, so Weber. Doch es scheitere an Fachkräften und freien »Wasserstunden« in der stetig abnehmenden Zahl an Schwimmbädern.

»Schwimmen ist überlebenswichtig, damit man im Sommer mit einem guten Gefhühl an den rursee fahren kann«, weiß Andreas Hermanns, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Simmerath. Das lasse sich die Gemeinde gerne etwas kosten.


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