Sie managen die regionale Entwicklung der Eifel

»Wir sind Sprachrohr und Begleiter, um die Projekte erfolgreich umzusetzen.« Sascha Schmitz aus Kesternich und Nicolas Gath aus Hürtgenwald sind Regionalmanager. Von Nettersheim aus kümmern sie sich um die »LEADER-Region Eifel«.

Das Dorfauto, der Flurheckenweg und die Neugestaltung des Wanderwegenetzes in der Nordeifel, der Generationenplatz in Kall oder die Zeitreise in die Schlacht im Hürtgenwald - all das sind Projekte der »Leader-Region Eifel«. Aus EU-Mitteln gefördert werden lokale und regionale Projekte umgesetzt. 65 Prozent der Kosten trägt die Europäische Union, den Rest die Initiatoren vor Ort. »Es geht darum, Ideen für die Zukunft zu entwickeln, Synergien zu nutzen und vernetzt von Projekten anderer zu profitieren«, erklären Sascha Schmitz und Nicolas Gath. Bei den beiden Geographen mit Magisterabschluss an der RWTH Aachen laufen die Fäden zusammen. Sie nehmen Projektideen entgegen, prüfen diese mittels einer Bewertungsmatrix auf Konformität mit den Förderkriterien, werben im so genannten Koordinierungskreis für die Idee und stehen den Projektverantwortlichen mit Rat und Tat zur Seite. Der Koordinierungskreis der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER-Region Eifel hat erste Projektanträge der neuen LEADER-Förderperiode (2015 – 2022) bereits durchgewunken. So soll in Kalterherberg ein Walderlebnisparcours entstehen, in Kommern wird ein DorfBioTop eingerichtet und Juniorteamer sind für die Seelsorge junger Menschen im Nationalpark Eifel verantwortlich. »Es sind lokale Projekte, die auch andernorts umsetzbar wären«, zeigt Nicolas Gath den Grundgedanken von »LEADER« auf. »Den Bürger soll die Mitgestaltung ihres Lebensraums ermöglicht werden«, unterstreicht Schmitz, ohne dass Kompetenzen von Kreis oder Kommune tangiert würden.

Bottom-up

In drei Handlungsfeldern steht der Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum im Mittelpunkt. Der Erhalt des Lebensraumes für Jung und Alt hat dabei höchste Priorität. Von Bedeutung sind aber auch die regionale Wertschöpfung sowie der Schutz von Klima und Ressourcen in der Eifel. »Wir verfahren nach dem Bottom-up-Prinzip«, erklärt Schmitz. Die Ideen sollen von den Bürgern entwickelt werden, zur Umsetzung stehen dann Fachleute zur Seite und die Bezirksregierung segnet das Vorhaben ab. »Wer eine Idee hat, kann sich einfach bei uns melden«, ruft Nicolas Gath zum Mitmachen auf. Dabei suchen die Regionalmanager auch den Schulterschluss mit anderen LEADER-Regionen. So wird ein Beteiligungsmobil für Jugendliche - eine Art mobiler Jugendtreff - auch durch die Dörfer der Zülpicher Börde fahren. Gemeinsam mit LEADER-Regionen in Rheinland-Pfalz und Ostbelgien werden grenzüberschreitende Projekte in Angriff genommen. Und unter der Federführung der Städteregion Aachen tauscht sich die Eifel mit der »Lokalen Aktionsgruppe Riesengebirge« rund um die Partnerstadt Jelenia Gora in Polen über die Entwicklung von Marken aus.

Bewertungsmatrix

3,1 Millionen Euro stehen für Projekte im Sinne der »LEADER-Region Eifel« zur Verfügung. Die Fördersumme ist pro Projekt auf maximal 250.000 Euro gedeckelt. Private Projekte sollten mindestens 2000 Euro kosten, Ideen aus der öffentlichen Hand haben eine Bagatell-Grenze von 12.500 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.leader-eifel.de. Dort kann die Regionale Entwicklungsstrategier eingesehen und die Bewertungsmatrix heruntergeladen werden. Auch die Kontakdaten sind auf der Homepage, die derzeit überarbeitet wird, zu finden.


Meistgelesen