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Robert Syska

Kippensammler ziehen erschreckende Bilanz

Bad Kreuznach. Kippen überall: Säckeweise sammelten Greenpeace-Helfer in der Innenstadt Zigarettenstummel auf.

Zwei Stunden lang waren Helferinnen und Helfer von Greenpeace Bad Kreuznach am Samstag vergangener Woche in der Innenstadt unterwegs, um weggeworfene Zigarettenkippen auszusammeln. Jeder konnte mitmachen - und das Ergebnis war erschreckend: »Unsere schlimmsten Erwartungen wurden übertroffen«, sagt Torsten Bensing, Sprecher von Greenpeace Bad Kreuznach. »Die Kippen lagen wirklich überall, im Park, auf den Spielplätzen, auf den Straßen, unter Sitzbänken und in den Blumenbeeten.« Insbesondere an Stellen, an denen sich Kinder aufhalten, kann das gefährlich werden: »Kleinkinder können durch verschlucken einer Kippe sogar sterben«, betont Bensing.

Zigarettenstummel sehen nicht nur hässlich aus und stinken, sie belasten vor allen Dingen die Natur. Bis eine Kippe restlos abgebaut ist, vergehen 400 Jahre. Dabei gelangen zahllose Giftstoffe in den Boden und ins Grundwasser, darunter Arsen, Benzol, Blei, Cadmium, Chrom, und Formaldehyd. »Eine einzige Kippe hat das Potential, 60 Liter Wasser zu verseuchen«, so der Greenpeace-Sprecher. In Deutschland allein fallen pro Jahr siebzig Milliarden Zigarettenkippen an - bis zu achtzig Prozent sorglos auf dem Boden. Zigarettenstummel sind Restmüll und auch nur dort sollten sie entsorgt werden. „Wer nicht auf das Rauchen verzichten möchte, den bitten wir ausdrücklich seine Kippen unterwegs nicht achtlos wegzuwerfen, sondern in kleinen Sammelbehältern mitzunehmen, um sie zu Hause im Restmüll zu entsorgen«, bittet Bensing.


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