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Tierisches Team auf "sechs Pfoten"

Wenn Claudia Zenner am 17. Juli ihre Trail-Runningschuhe schnürt, die schwarze Laufhose anzieht und ihre Startnummer entgegennimmt, dann steht sie nicht in den Startlöchern für einen 500 Meter - Sprint oder auf einem Fußballplatz. Sie geht zu zweit in den Startbereich, mit ihrem Teampartner Wii, einem Hund, und kämpft zusammen mit 150 anderen Hundesportlern um den Meisterschaftstitel im Agility.
Claudia Zenner und Wii siegten bei der Agility Weltmeisterschaft 2015 in Italien und sind amtierende Weltmeister im Jumping. Foto: Guido Küster

Claudia Zenner und Wii siegten bei der Agility Weltmeisterschaft 2015 in Italien und sind amtierende Weltmeister im Jumping. Foto: Guido Küster

Die Achtelsbacherin ist eine der besten Agility-Sportlerinnen in Deutschland und gehört auch international zur Weltspitze. Seit fast 20 Jahren übt sie diesen Sport aus. Erst im Oktober hat sie mit ihrem Berger des Pyrénées, eine französische Hütehundrasse, an der Agility Weltmeisterschaft in Italien teilgenommen und brachte einen Sieg mit nach Hause. Amtierende Weltmeisterin sucht neue Herausforderungen Als amtierende Weltmeisterin im Jumping der mittelgroßen Hunde sucht sie auch in diesem Jahr wieder neue Herausforderungen und will jetzt auch Verbandsmeisterin werden. In diesem Jahr findet die Meisterschaft des Südwestdeutschen Hundesportverbands in Kindenheim statt. Parallelen zur Bundesliga gibt es auch bei den Vierbeinern. Die Hündin mit dem Namen „Bucca Wii du Mourioche“ ist bereits seit sechs Jahren im Turniergeschehen und ein echter Profi. Begeistert und freudig flitzt der kniehohe Hund in Wettkämpfen über Sprünge und Hürden, prescht durch den Tunnel und lässt sich von seiner Besitzerin ohne Leine und Halsband durch einen Hindernisparcours lenken. Was ist Claudias Geheimnis? Agility ist eine moderne Hundesportart und an jedem Wochenende finden in ganz Rheinland-Pfalz sowie deutschlandweit und weltweit Agility-Turniere statt. Warum ist Claudia Zenner so erfolgreich? Was ist ihr Geheimnis? „Ich möchte meinen Hund einfach sinnvoll beschäftigen und gemeinsam Spaß haben. Es motiviert mich, wenn ich sehe wie freudig mein Hund durch den Parcours rennt. Wer mit seinem Vierbeiner Agility machen möchte, der braucht eine große Portion Vertrauen und Verständnis für seinen Vierbeiner. Positive Verstärkung, viel Spaß, Motivation und Freude sind der Schlüssel zum Erfolg“, weiß Claudia Zenner. Agility ist ein sehr schneller Hundesport für Tier und Mensch und ist mit dem Springreiten vergleichbar. Der Hund muss verschiedene Geräte ohne Leine und Halsband überwinden und wird dabei nur durch Hörzeichen und Körpersprache vom Hundeführer gelenkt. Das schnellste fehlerfreie Team gewinnt. Der Parcours besteht aus vielen verschieden Hindernissen wie Reifen, A-Wand, Laufsteg, Slalom, Wippe, Tunnel, Sprünge . . . Der Sport erfordert eine extrem schnelle Reaktionsfähigkeit und Sprintstärke von beiden Sportlern, egal ob zwei- oder vierbeinig. Für fast alle Hunde geeignet Agility eignet sich für fast alle Hunde, die gesund und nicht zu dick sind. Aufgeteilt in drei Leistungsklassen (1-3) variiert der Schwierigkeitsgrad des Parcours von leicht bis schwer. Neben den drei Leistungsklassen wird die Höhe der zu überwindenden Geräte ebenfalls in drei Klassen eingeteilt (Small, Medium und Large). Die Zuordnung zu den Klassen richtet sich nach der Größe des Hundes. Die Meisterschaft findet in der schwierigsten Leistungsklasse Klasse 3 statt. Claudia und Wii starten in der mittleren Größenklasse  – Schulterhöhe des Hundes 35 bis 42,99 Zentimeter. Im Dezember wollen beide auch an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Um sich für die höchste Meisterschaft des VDH (Verband für das Deutsches Hundewesen e. V.) zu qualifizieren, ist allerdings erst die Teilnahme an der Meisterschaft in Kindenheim erforderlich. Beide haben auch 2016 wieder viel vor!


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