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Viele offene Stellen im Landkreis

Im Landkreis Cochem-Zell sind im August mit 1.136 genau 50 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vier Wochen zuvor. Diesem Anstieg steht allerdings eine günstige langfristige Entwicklung gegenüber: Vor einem Jahr zählten die Statistiker in der Region nämlich noch 14 arbeitslose Frauen und Männer mehr. Dementsprechend stieg die Arbeitslosenquote seit Juli zwar um 0,1 auf 3,4 Prozent an, liegt aber immer noch 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Er sei zuversichtlich, dass der rein saisonbedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit während der letzten Wochen nun wieder zurückgehen werde, betont Frank Schmidt, der Leiter der auch für Cochem-Zell zuständigen Agentur Koblenz-Mayen. "Spätestens im Oktober, wenn auch die künftigen Studenten aus der Statistik verschwunden sind, wird die im Bundes- und Landesvergleich ohnehin relativ geringe Arbeitslosigkeit in der Region noch einmal deutlich sinken." Dafür spricht auch die nach wie vor rege Fachkräftenachfrage. Trotz Ferien gingen in den letzten vier Wochen beim Arbeitsgeberservice 146 Stellenangebote aus dem Landkreis ein. Insgesamt registriert die Arbeitsagentur damit an der Mosel 451 offene Stellen - 95 mehr als vor einem Jahr. Der saisonbedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit betraf im August nur den Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III - also jene Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind und zur Gemeinschaft der Arbeitslosenversicherung gehören. Bei ihnen stieg der Wert um 61 auf 500 an. Im Rechtskreis SGB II - dem jene Arbeitslosen zugeordnet sind, die von den Jobcentern betreut werden und auf Grundsicherung angewiesen sind - sank die Arbeitslosigkeit dagegen in den letzten vier Wochen um 11 auf nun 636 ab. Vor einem Jahr waren im SGB III drei Menschen weniger und im SGB II 17 mehr arbeitslos gemeldet. Kurz vor Beginn der meisten Ausbildungsverhältnisse registriert die Arbeitsagentur im Landkreis Cochem-Zell 39 junge Menschen, die zumindest auf dem Papier noch nach einer Lehrstelle suchen. Allerdings, weiß Frank Schmidt aus langjähriger Erfahrung, wird ein Teil dieser Jugendlichen schlicht vergessen haben, sich zeitnah abzumelden und tatsächlich längst einen Ausbildungsplatz gefunden haben. Andere haben sich entschieden, doch lieber zu studieren oder erst mal ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. "Um das genau herauszufinden, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsberatung damit begonnen, die vermeintlich unversorgten Bewerber abzutelefonieren und nach ihrem tatsächlichen Status zu befragen." Zuverlässiger ist laut Agenturchef die Zahl der Betriebe, die noch offene Ausbildungsstellen beklagen. Laut Statistik sind das im Landkreis Cochem-Zell immerhin 145. Damit kommen statistisch betrachtet gut dreieinhalb Stellen auf jeden Bewerber. "Das macht sehr deutlich, wie schwer es heute für Arbeitgeber ist, den gewünschten Nachwuchs zu finden." Themenfoto: Archiv


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