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Eifelbauern vermarkten Biomilch jetzt selbst

»Eine gute Hausfrau oder -mann sollte drei Milchflaschen besitzen: eine im Kühlschrank, eine in der Spülmaschine und eine für den nächsten Einkauf im Auto.« Dann ist die Familie laut Markus Legge rundum mit Eifeler Biomilch versorgt.

Eifel (Fö). »Früher wurden wir die Milchrebellen genannt, weil wir in Brüssel vehement und dauerhaft für einen fairen Milchpreis gekämpft haben«. Jetzt nehmen sie das Heft des Handelns selbst in die Hand - Markus Legge aus Imgenbroich und Josef Thomas aus Hoscheit. Dafür haben die beiden Landwirte eine eigene Molkerei gegründet: die Monschauer Bauernmolkerei GmbH mit Sitz im HIMO. »Die ersten Überlegungen sind bereits zehn Jahre alt. Damals wurden wir von der Molkerei über den Tisch gezogen, als wir gestreikt haben und sie sich Billigmilch aus Osteuropa besorgt haben«, ärgert sich Josef Thomas heute noch. »Im Moment ist der Milchpreis recht stabil, aber das kann sich jederzeit ändern«, weiß auch Markus Legge. Daher wechselten die Beiden 2015 zur niederländischen Genoosenschaft »Eko Holland«. Weit mehr als 100 Biobauern liefern an die Erzeugergemeinschaft ihre Milch, die diese wieder an ein Dutzend niederländische Molkereien weitergibt. »Unsere Milchbetriebe sind wirklich Öko, das bestätigt auch die offizielle Biokontrollstelle«, unterstreichen Legge und Thomas.

Von der Milch leben können

Zufrieden ist man mit »Eko«, aber der Wunsch nach Eigenvermarktung schlummerte weiterhin in den beiden Landwirten. Also wurden vor rund drei Jahren die Planungen wieder konkreter. »Wir wollen unsere Wertschöpfung am Liter Milch erhöhen - schließlich sind wir nicht nur idealistische Landwirte, sondern müssen von unseren Betrieben auch leben können«, erklärt Josef Thomas. »Wir wollen aber auch unseren Kunden frische Biomilch aus der Eifel direkt anbieten.« Dafür wird die Rohmilch von den Höfen in Imgenbroich und Hoscheit zum Himo gebracht und dort pasteurisiert. Das bedeutet, dass die Milch für einen kurzen Zeitraum von rund 15 Sekunden auf 75°C erhitzt wird. »Unsere Frischmilch von echten Monschauer Bio-Kühen ist naturbelassen. Sie wird nur keimfrei gemacht.« Anschließend kommt die Milch in Kühltanks und wird schließlich in 200-Liter-Behälter umgefüllt, die in die Milchautomaten der Firma »Milch Concept« passen. »Unsere Milch schmeckt unglaublich gut. Eben so, wie echte Milch schmecken muss«, erklären Legge und Thomas ihren Kunden, wenn diese fragen, was denn nun das Besondere an der Monschauer Biomilch sei. »Und gesund ist sie natürlich auch.« »Die Frisch-Milch wird mindestens alle zwei Tage zu unseren Partner-Märkten in der Region geliefert«, erklärt Josef Thomas. Dort kann man die Milch an den Kühl-Automaten selbst zapfen und bei Bedarf auch eine wiederverwendbare Milchflasche ziehen. Geeignete, eigene Behälter sind natürlich auch nutzbar. Gezahlt wird auch am Automaten selbst: 1,50 Euro pro Liter. »Das ist etwas mehr, als man etwa an den bekannten Milchzapfsäulen zahlen muss«, gesteht Legge. Dies sei aber auch Rohmilch, die man beim Erzeuger zapfen und vor dem Verzehr abkochen müsse. »Das Pasteurisieren und die Logistik kosten Geld und Biomilch ist auch im normalen Handel teurer als der homogenisierte Einheitsbrei«, stellt Legge klar. »Da unsere Milch naturbelassen ist, sollte sie übrigens vor jedem Gebrauch kurz geschüttelt werden, da sich von Natur aus mit der Zeit etwas Rahm an der Oberfläche absetzt«, geben Legge und Thomas ihren Kunden noch einen Tipp. »Rund 100 Liter brauchen wir an jedem Standort, um wirtschaftlich arbeiten zu können«, rechnet Josef Thomas vor. Das gelinge an einigen Standorten wie in Simmerath und Roetgen - am Milchautomat in Imgenbroich am KiK, oberhalb des Bürgercasinos hoffe man aber noch auf mehr Zuspruch. Wie die Milch von der Kuh bis zum Kunden ins Glas kommt, sehen Sie im Video auf www.monschauer-bauernmilch.de

Hier gibt es Monschauer Biomilch

Rewe-Markt Rieck, Witzerather Straße 10, Simmerath Parkplatz Netto, Bundesstraße 30, Roetgen Parkplatz Victor (Höhe KiK), Trierer Straße 254, Imgenbroich Weitere Standorte sind in Eilendorf, Brand und Burtscheid sowie Würselen. Gleich zwei Automaten stehen in der Aachener City. Zwei weitere Automaten sind in Planung.


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