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Roetgen feiert seine Freiheit

Am 12. September 1944 betraten die Amerikaner am Grenzübergang zu Roetgen deutschen Boden. Ob Befreiung, Eroberung oder Besatzung: Es bedeutete den ersten Schritt zu 75 Jahren Freiheit.
Organisieren ein einmonatiges Freiheitsfest in der Gemeinde Roetgen: Vertreter von Gemeinde, Kirchen, Heimatvereinen und der Filmwerkstatt Eifel. Foto: T. Förster

Organisieren ein einmonatiges Freiheitsfest in der Gemeinde Roetgen: Vertreter von Gemeinde, Kirchen, Heimatvereinen und der Filmwerkstatt Eifel. Foto: T. Förster

Und das ist für viele Bürger, Vereine und Institutionen gemeinsam mit der Roetgener Gemeindeverwaltung ein guter Grund, zu feiern. So heißt es den ganzen September hinweg »75 Jahre Freiheit - Roetgen erinnert«. »Der 12. September 1944 wurde damals sicher als Einmarsch der Amerikaner verstanden. Heute wissen wir, dass es Freiheit bedeutet hat«, unterstreicht Roetgens Bürgermeister Jorma Klauss. Den Auftakt macht am Montag, 2. September, eine Ausstellungseröffnung »Ende der NS-Gewaltherrschaft - Wege zur Freiheit« des Heimat- und Eifelvereins Rott in der dortigen Sparkassenfiliale. Diese ist bis 14. September zu den Öffnngszeiten (Mo+Mi 14 bis 18 Uhr, Di+Do 9.30 bis 12.15 Uhr) zu sehen. Am Samstag, 7. September, dann werden ab 16 Uhr amerikanische Songs erklingen, wenn Musik unter die Kastanie der Gaststätte Hütten in Rott lockt. Die Ausstellung ist dann im angrenzenden Saal zu sehen, durch den Architekt Thomas Staerk an diesem Wochenende anlässlich des »Tag des offenen Denkmals« führen wird. Parallel dazu kann man auch den Raerener Bahnhof besuchen, von wo aus sich die Amerikaner einst Richtung Roetgen aufmachten. Er ist Kulturerbe Ostbelgiens und wird an beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr präsentiert.

Grenzenlose Bildungsprojekte

Zu dieser Zeit beschäftigen sich Grundschüler aus Roetgen und Raeren längst mit den Drachenzähnen. Die verniedlichende Bezeichnung des »Westwall« steht im Mittelpunkt eines grenzüberschreitenden Bildungsprojekts. »Wie haben die Menschen den September 1944 erlebt?« Damit beschäftigen sich unterdessen Jugendliche der Gesamtschule Brand. Ihre Ergebnisse werden sie - unterstützt vom Bildungsbüro der Städteregion Aachen - beim Festakt der Gemeinde Roetgen im Bürgersaal am Donnerstag, 12. September, ab 18 Uhr präsentieren. Hochrangige Vertreter des US-Konsulats, Ostbelgiens und der Städteregion haben sich angekündigt - für Unterhaltung sorgt der Vielharmonische Chor. Und die Filmwerkstatt Eifel wird Interviews mit Zeitzeugen aus 1944 präsentieren. Diese wird auch die Enthüllung des »Gefallenen-Denkmals« an der Höckerlinie szenisch festhalten, die der Heimat- und Geschichtsverein Roetgen am Samstag, 14. September, ab 14 Uhr an der Westwallbrücke über den Vichtbach (nahe L 238 Dreilägerbachtalsperre) vornehmen wird. Ein Konvoi historischer Militärfahrzeuge wird sich unterdessen seinen Weg vom Roetgener Bahnhof vorbei an der Feierstätte bis zur Gaststätte Maus nach Rott bahnen. Im Pfarrheim soll dann auch die Ausstellung zu sehen sein. Am Sonntag, 15. September, feiern Katholiken und Protestanten um 9.30 Uhr einen Gottesdienst »Frieden geht anders« in der Pfarrkirche St. Hubertus in Roetgen. Um 11 Uhr lädt die Rureifel Tourisus zu einer Radtour zu kommunalen Schätzen, die sich mit Relikten des Zweiten Weltkriegs bechäftigen. Anmeldung zur 41 km langen Tour unter Tel. 02446/8057911 oder E-Mail an info@rureifel-tourismus.de Den Abschluss des Festreigens bilden die Roetgener Wandertage. In deren Rahmen findet am Samstag, 28. September, ab 10 Uhr eine Wanderung »Auf den Spuren der Befreiung« statt - organisiert von der Roetgen Touristik.


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