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Margareta Reinery wird 105 Jahre alt

1913 ist das Jahr, in dem Kaiser Wilhelm II. sein 25. Thronjubiläum feiert, Henry Ford im Probebetrieb die Fließbandfertigung einführt und am 3. November die Schauspielerin Marika Rökk geboren wird. Am gleichen Tag erblickt auch Margareta Reinery in Kall das Licht der Welt.
Margareta Reinery konnte am 3. November 2018 ihren 105. Geburtstag feiern. Sie ist damit die älteste Bewohnerin der Gemeinde Dahlem. mn-Foto

Margareta Reinery konnte am 3. November 2018 ihren 105. Geburtstag feiern. Sie ist damit die älteste Bewohnerin der Gemeinde Dahlem. mn-Foto

Im Gegensatz zu Marika Rökk, die im Jahr 2004 verstarb, erfreut sich Margareta Reinery noch immer bester Gesundheit und kann am Samstag, 3. November 2018, ihren 105. Geburtstag feiern. Als Gratulanten erwartete Margareta Reinery als Geburtstagskind in ihrem jetzigen Zuhause, dem Dahlemer Seniorenheim »Haus Marienhöhe«, eine illustre Schar von Gästen. Unter anderem hatten sich der Landrat Günter Rosenke, der Bürgermeister der Gemeinde Dahlem, Jan Lembach, die Ortsbürgermeisterin von Dahlem, Marita Schramm, und der Ortsbürgermeister von Kronenburg, Reinhold Rader, als Gratulanten angekündigt.

Am 3. November 1913 geboren

Geboren wurde Margareta Reinery am 3. November 1913 unter ihrem Mädchennamen Klöser. Ihre Eltern führten zu der Zeit in der Nähe der alten Schule in Kall ein Kolonialwarengeschäft. Sie wurde als mittlerer Spross der Familie geboren und hatte eine ältere und eine jüngere Schwester, die beiden jedoch bereits verstorben sind. Sie absolvierte in Kall auch die Volksschule, die sie mit der mittleren Reife abschloss. Anschließend arbeitete sie zwölf Jahre im Einzelhandel, zuerst bei den Eltern, später im eigenen Geschäft. Auf die Frage, was wohl das schönste Erlebnis in ihrem Leben gewesen ist, antwortet sie spontan: »Das Ende des Weltkrieges, da habe ich mich so gefreut.«

Große Freude über das Kriegsende

Der Abend, als sie sich Richtung Schleiden aufmachte, um Nachschub für das Geschäft zu holen, bleibt ihr unvergessen. Denn auf dem Weg geriet sie in einen Bombenhagel. »Meine Eltern waren so froh, dass ich unversehrt wieder nach Hause gekommen bin.« Den wohl glücklichsten Moment ihres Lebens erwähnt sie nicht, weil er noch immer schmerzt. Es war die Geburt ihres Sohnes, der leider bereits verstorben ist. Sein Tod hat Margareta Reinery tief getroffen. Halt fand sie in schwerer Zeit bei ihrer Schwiegertochter und den beiden Enkelinnen Silke und Mia in Kronenburg. In dem schmucken Burgdorf hat sie lange gewohnt. Kein Wunder, hatte sie doch mit dem dortigen Förster Reinery den Bund fürs Leben geschlossen. Beide waren 27 Jahre miteinander verheiratet, bis ihr Mann sehr früh im Alter von 57 Jahren verstarb. Auch wenn sie immer wieder mit Schicksalsschlägen umgehen musste, ist Margareta Reinery bis ins hohe Alter hinein immer ein fröhlicher Mensch geblieben, der auch sehr naturverbunden gewesen ist.

Regelmäßige Zeitungsleserin

»Ich hatte früher zwei Hunde, mit denen ich sehr gerne wandern gegangen bin«, schmunzelt die rüstige Seniorin, die seit Jahren die älteste Bürgerin der Gemeinde Dahlem ist. Klar, dass die Wanderfreudige auch Mitglied im Eifelverein ist. Nicht das einzige Hobby, dem sie nachgegangen ist. So war sie auch Mitglied im Kirchenchor und hat sehr gerne gesungen. Ihre Neugier hat sie sich erhalten. »Sie liest täglich die Zeitung, ist bestens informiert und löst auch gerne Kreuzworträtsel«, verrät Karla Müller, Einrichtungsleiterin vom »Haus Marienhöhe«. Zudem charakterisiert sie ihre älteste Bewohnerin als gesundheits-, körper-, mode- und selbstbewusst. »Sie ist ein fröhlicher und ordnungsliebender Tagmensch«, schmunzelt Karla Müller. Im »Haus Marienhöhe« nimmt sie regelmäßig am Gedächtnistraining und an der Sitzgymnastik teil, bastelt und spielt auch sehr gerne. Wichtig ist und war Margareta Reinery immer ihr Glaube. Daher besucht sie auch stetig die Gottesdienste im Haus.


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