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Im Pinselohr altes Pferdekarussell bemalt

Sandra Lenzen aus Gemünd ist eine Frau mit vielen Facetten. Sie arbeitet seit fast 20 Jahren in ihrem Atelier »Pinselohr« und ist unter den Schaustellern im Lande bestens als Restauratorin bekannt.

»Farbe ins Alltagsgrau bringen« - das ist eine Motivation, die Sandra Lenzen umtreibt. Noch viel mehr aber dürfte es die Liebe zur Malerei sein, die sie schon als junges Mädchen gepackt hat: »Da habe ich auf Trödelmärkten gesessen und Porträts von Menschen angefertigt.« Diese Faszination aus Kindertagen hat sie sich bewahrt - sowohl die als Malerin und Illustratorin als auch für die spezielle Atmosphäre von Märkten. Dort ist sie entweder als Hexe Arabella oder Märchenfee Alisande unterwegs oder sie bietet ihre Kunstwerke feil.

Flohzirkus

Im LVR-Freilichtmuseum Kommern kam sie dabei in Kontakt mit Robert Birk, der dort mit seinem ältesten, noch existierenden Floh-Zirkus zu Gast war. »Die Flöhe«, lacht Sandra Lenzen, »hatte er in Streichholzschachteln untergebracht und war der Meinung, diese sähen einfach zu schlicht aus.« Also erhielt sie den Auftrag, diese Schachteln künstlerisch zu gestalten. Die ganze Sache scheint ihr sehr gut gelungen zu sein, denn sehr bald erhielt sie weitere Aufträge aus dem Schaustellergewerbe. »Oft sind es alte und historische Buden und Fahrgeschäfte, denen ich neuen Glanz nach altem Vorbild verleihen soll«, so Sandra Lenzen. Und das ist nicht immer so einfach. Denn oft muss die Künstlerin dafür ganz eigene Techniken erfinden, um die Farbe auf die alten Materialien zu bringen. Gerade erst hat sie einen besonderen Auftrag zu Ende gebracht.

Alt-Berliner Pferdekarussell

Es handelte sich um ein Alt-Berliner Pferdekarussell aus dem Jahre 1924, für das sie die Malereien an der »Decke« des Karussells nach alten Fotografien neu herstellen sollte. »Diese Arbeit hat viel Spaß gemacht, aber auch einige Anforderungen an die Maltechnik gestellt«, so die Künstlerin. Und sie stand ein wenig unter Zeitdruck. Denn das Karussell, das sich im Besitz der Familie Lesnik aus Oldenburg befindet, ist nun eine Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Für Sandra Lenzen war dieser Auftrag ein Glücksfall, denn sie konnte die Arbeiten in ihrem Gemünder Atelier erledigen. »Das geht aber nicht immer, weil die Räumlichkeiten begrenzt sind«, so die Illustratorin. Oft sind die Objekte aber wesentlich größer. Dann packt Sandra Lenzen kurzerhand ihre Koffer und Malutensilien und erledigt die Arbeiten vor Ort. Langweilig wird der Künstlerin jedenfalls nicht. Wenn sie nicht gerade ein altes Fahrgeschäft in neuem Glanz erstrahlen lässt, dann malt sie Porträts von Mensch und Tier, entwirft und führt Wandmalerei aus, bemalt Objekte und Personen, und, und, und ... Sandra Lenzen ist weit mehr als »nur« eine Künstlerin. Sie schlüpft auch gerne in ein Kostüm, um Kinder und Besucher von Märkten zu unterhalten. Als Märchenfee Alisande ist sie bei Festen und auf Mittelaltermärkten ein gern gesehener Gast. Unter anderem ist sie gerade wieder bei der Burgweihnacht in Satzvey mit von der Partie. Auch als Hexe Arabella macht sie eine gute Figur. Mehr im Internet: www.atelier-pinselohr.de


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