Weithin ist es sichtbar, das riesige zwölf Meter hohe Zirkuszelt auf dem Bitburger Bedaplatz. Darin präsentieren die Autohändler ab heute bis Sonntag 18 Automarken. In der Mitte der Kracher: Der originale Weltmeister-Bolide, mit dem Michael Schumacher 1995 seinen zweiten Weltmeistertitel in der Formel-1 holte.
In diesem Jahr haben die Autohändler richtig geklotzt. Eine Reaktion auf die Kritik im letzten Jahr? "Da war nicht alles richtig, was wir gemacht haben. Wir haben uns das zu Herzen genommen", sagt Edgar Bujara, Sprecher der Werbegemeinschaft Autowelt Bitburg, bei der Eröffnung des Beda-Marktes am Freitagmittag. Die Idee mit dem Zirkuszelt hatte Landrat Joachim Streit schon vor zwei Jahren. Aber damals nahmen die Autohändler sie noch nicht wirklich ernst. Anders in diesem Jahr. "Total beeindruckend" findet die rheinland-pfälzische Staatministerin Daniela Schmitt die Kulisse für die Autos im Wert mehrerer Millionen Euro. Dass es der Region wirtschaftlich gut geht, kann Ingolf Bermes, Vorstand der Kreissparkasse Bitburg-Prüm bestätigen: "Die Konjunktur läuft auf Vollgas, auf allen Zylindern." In der von Dagmar Schommer moderierten Gesprächsrunde bestätigt die Staatsekretärin im Wirtschaftsministerium diese Zustandsbeschreibung. "Ich habe ein positives Bild von Mosel und Eifel. Hier verbindet man Tradition und Innovation", das führe in Kombination mit der Digitalisierung zu einer positiven Entwicklung.
Der Beda-Markt im Wandel
Der Eindruck vom positiven Wandel passt auch auf den Beda-Markt, der sich in seinem 39. Jahr wieder von einer neuen Seite zeigt: So wie sich die Automobilausstellung präsentiert, steht sie nicht länger auf der Kippe wie im vergangenen Jahr. Der Bereich Landwirtschaft ist nach Fließem umgezogen, wird aber am Südring in diesem Jahr mit dem hinzugewonnenen Schleppertreffen weiter bespielt. Ein Buspendelservice verbindet die 5 Kilometer entfernte neue Auktionshalle der Rinder-Union West mit dem Zentrum. Und in der Stadthalle zeigt das Who is Who der Gesundheits- und Fitnessbranche der Region Gesicht.
"Die Themenfelder zeigen, wie lebendig die Wirtschaft hier ist", resümierte Staatsministerin Daniela Schmitt. Ingolf Bermes, der seit 1979 bei der Messe mit dabei ist, unterstrich: "Diesen Vierklang von Landwirtschaft, Auto, Gesundheit und Handwerk findet man sonst nirgendwo."
Die besonderen Tipps des Bürgermeisters: "Am Wildbrettstand im Handwerkerzelt führt kein Weg vorbei", schwärmte Kandels und verwies noch ausdrücklich auf die Konzerte am Freitag und Samstagabend im Handwerkerzelt.
Bit-Galerie weiterhin wacklig?
Wie es nach dem Beda Markt in Bitburg weitergeht? Joachim Kandels nannte als große Themen 2018 die weitere Umgestaltung der Fußgängerzone, den Kitaausbau, die Entwicklung des Housing-Areals und die Bit-Galerie. Allerdings äußerte sich der Bürgermeister sehr vorsichtig, was die Umsetzung der Bit-Galerie betrifft. "Es ist ernsthaft angedacht. Wir werden, denke ich, den Bebauungsplan in diesem Jahr in Kraft setzen können. Ich bin optimistisch", sagte er. Letztlich wüssten nur die Investoren, ob sie realisiert werde.
Der Vertreterin der Landesregierung gab Joachim Kandels einen Wunsch mit auf den Weg: "Setzen Sie sich ein, dass unsere Nord-Ost-Tangente bald umgesetzt wird, damit die Stadt vom Verkehr entlastet wird."
Bujara will sich zurückziehen
Derweil kündigte Edgar Bujara vom Autohaus Schaal und einer der Macher des Beda-Marktes seinen Rückzug aus dem Kreis der Organisatoren an. "Den 40. mach ich vielleicht noch, dann ist aber Schluss!"
Sybille Schönhofen