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Julia Borsch

"Geht nicht, gibt's nicht"

Prüm(edi). Vom Firmenstandort Prüm in der Eifel vertreibt der Maschinenspezialist Thome-Bormann weltweit seine Technik, Maschinen und seinen Service.

Ob Wolfgang Bormann weiß, wie Urlaub geht, das wagen seine Kinder zu bezweifeln. "Während andere am Meer liegen, fährt Vater umher und unterhält sich", erzählen sie bei unserem Besuch in der Prümer Zentrale. Aus ersten Begegnungen und Kontakten kann dann auch schon mal was Größeres entstehen - zum Beispiel Aufträge an internationalen Flughäfen.

Wolfgang Bormann, Ex-Seniorchef des "Thome-Bormann"-Unternehmens für Land-, Kommunen- und Flughafentechnik, ist ein Original. Geschäfte per Handschlag haben bei ihm noch etwas Verbindliches, Ehrlichkeit ist oberstes Gebot, soziales Engagement ebenso. Für ein gutes Geschäft, aber auch für eine gute Tat, weicht er gerne mal vom Terminkalender ab und regelt vieles unter Freunden und so ganz nebenbei. "Geht nicht, gibt's nicht", ist sein Motto, das er schon häufig in die Tat umgesetzt hat.

Das alles und ganz viel Glück, gepaart mit Zufall, haben ihm zu dem verholfen, was Thome-Bormann nun ist: Ein national und international stark expandierender Betrieb, der mit über 80 Mitarbeitern zu den attraktivsten Arbeitgebern der Region gehört. "Während andere noch suchen, sind wir durch", erzählt sein Sohn Patrick und macht klar, dass Thome-Bormann in Sachen Azubis und Stellenbesetzung keiner großen Werbung bedarf. Verantwortlich dafür macht er die Attraktivität des Unternehmens, das mit sozialen Absicherungen und betriebsbedingten Weiterbildungen glänzt, den guten Ruf mit angemessener Bezahlung und familiärem Betriebsklima sowie ein ausgezeichnetes Netzwerk.

 

Die nächste Generation ist jetzt am Zug

Mit seinen Kindern Steffi Endres sowie Patrick und Dirk Bormann hat vor vier Jahren die nächste Generation das Ruder in die Hand genommen und vieles läuft in bewährter Manier weiter - aber einiges auch anders. Es ist keine One-Man-Show mehr, sondern jeder muss in dem um eine Vielzahl gewachsenen Mitarbeiter- und Kundenstamm geführten Betrieb seinen eigenen Bereich verantworten. Patrick ist für die kaufmännische Leitung des Betriebes zuständig, Dirk für alles Technische und Steffi für die Lohn- und Buchhaltung. Flexibel sind sie noch immer, aber nicht so sprunghaft wie Vater Wolfgang, denn die prall gefüllten Terminkalender lassen das nicht mehr zu.

 

Es rollt ... von der Eifel in die ganze Welt

Mit einem Lebensmittelladen und angeschlossener Tankstelle beginnt in den frühen 20-ern im Dorf Lützkampen die Historie des heutigen Maschinenspezialisten Thome-Bormann mit Sitz im Prümer Gewerbegebiet Dausfeld.

Heute wird das familiengeführte Unternehmen in vierter Generation von den drei Geschwistern Steffi Endres (39) sowie Patrick (47) und Dirk Bormann (45) geleitet. Die Eltern, Wolfgang und Amelie (geborene Thome) sind vor vier Jahren aus dem Unternehmen ausgeschieden. Wolfgang Thome verantwortet aber noch als Geschäftsführer zu 30 Prozent die Tochterfirma "Wintec".

 

Was bietet Bormann?

"Technik, Maschinen und Service für Landwirtschaft, Kommunen und Flughäfen", bringt es Wolfgang Bormann auf den Punkt. Zu den größten Auftraggebern gehört der Fraport Frankfurt. Erst kürzlich konnte der Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert werden. Auf die Kompetenz der Eifler setzen auch weitere Flughäfen in Brüssel, Luxemburg, Österreich, der Türkei und Bosnien.

 

Zuhören, was der Kunde braucht

"Man muss den Kunden zuhören und den Bedarf erkennen", nennt Patrick das bewährte Rezept, das so einfach klingt, aber doch eng mit den handelnden Personen verbunden ist. "Und dann muss man Spaß am Tüfteln haben und sein Netzwerk gekonnt nutzen", führt er weiter aus. Wie das geht, hat Vater Wolfgang vorgemacht. "Wie kann man landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren in der wirtschaftlich lauen Winterzeit effektiv nutzen?", stand als Frage im Raum. Der gelernte Schlosser und passionierte Tüftler hatte bald die Antwort: Mit der geschickten Kombination von Traktor und auswechselbaren Aufsätzen zum Kehren, Schneeräumen oder Unkrautbekämpfen hatte er eine Marktlücke entdeckt, die er ganzjährig bedienen konnte.

 

Mieten statt Kaufen lautet die Devise

"Unser Vater hat vorgelebt, wie man flexibel am Kunden arbeitet", nickt Steffi anerkennend. "Auch wir untersuchen den Markt und analysieren, was der Kunde tatsächlich braucht." Zurzeit gibt es großen Bedarf am Gerätemieten, denn die Kommunen sind "blank" und können in ihrem Fuhrpark keine großen Geräte vorhalten.

Das aber kann der Maschinenspezialist mit einem Lager von 12.000 qm ganz locker. Zu den Stärken der geschäftlichen Abschlussmöglichkeiten gehört auch der Mietkauf. "Eine halbe Million kostet die teuerste Maschine", führt Patrick aus. "Die kauft man nicht aus dem Katalog heraus. Der Kunde muss die Möglichkeit haben, die Maschine zu testen. Beim Kauf wird die Miete dann fairerweise verechnet." Ehrlichkeit dem Kunden gegenüber sei oberstes Gebot, betonen die drei Geschwister und führen damit fort, was der Vater ihnen in die Wiege gelegt hat. Soziales Engagement zahlt sich aus Aber da gibt es noch einiges mehr, das er ihnen hinterlassen hat: beispielsweise das soziale Engagement für Geflüchtete. "Unabhängig von der Herkunft kann bei uns jeder anfangen", bekräftigt Steffi. "Der Schlüssel zu allem ist die Sprache. Auch darum kümmern wir uns." Ihr soziales Engagement hat sich bei Verhandlungen, bei denne Dolmetscher vonnöten waren, schon mehrfach ausgezahlt. "Ein schöner, wenn auch nicht beabsichtigter Effekt", sagt Patrick.

Regelmäßige Unterstützung erhalten aber auch Einrichtungen für beeinträchtigte Kinder. Das geht zurück auf die Fußballliebe des Vaters, der seit seinem 50. Geburtstag regelmäßig Benefiz-Fußballspiele organisiert, die insgesamt mehr als 120.000 Euro an Spenden - beispielsweise für die Kinderkrebsstation, die Lebenshilfe oder die Astrid-Lindgren-Schule - eingebracht haben "Auch diese Tradition lebt weiter", bekräftigen die drei Geschwister unsisono. Mehr Infos auf: www.thome-bormann.de  

 


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