

Hintergrund der Ermittlungen: Auslöser war ein kryptischer Facebook-Beitrag eines Mannes arabischer Herkunft, der Drohungen gegen die Stadt Traben-Trarbach enthielt. Mehrere Bürger hatten die Posts bei der Polizei gemeldet. Der Mann sprach von „Rache“ und behauptete, die Stadt habe ihm „Unrecht“ angetan. Dabei bezog er sich auf vergangene Vorfälle, wie das Hochwasser und Gebäudeschäden in der Stadt, und interpretierte diese als „göttliche Strafe“.
Laut Kerstin Klein konnte die betreffende Person schnell identifiziert werden. Der Mann hatte auf Facebook mit seinem Namen und Bildern agiert, was eine eindeutige Zuordnung ermöglichte. Nach polizeilichen Erkenntnissen war er bis Mitte 2024 in Deutschland gemeldet. Dann wurde er aufgrund eines abgelaufenen Aufenthaltstitels in sein Heimatland abgeschoben.
Trotz der Entwarnung bleiben die Ermittlungen des Fachkommissariats aktiv. Im Fokus steht die Bewertung der Äußerungen sowie die Überprüfung, ob der Mann Kontakte in Deutschland hat, die potenziell gefährlich sein könnten.
„Auch wenn derzeit keine akute Gefahr besteht, nehmen wir den Fall sehr ernst“, betont Frau Klein. Die Polizei arbeitet eng mit Sicherheitsbehörden zusammen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
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Ein Mann mit arabischen Wurzeln sorgt in den sozialen Medien für Aufsehen: Er greift die Stadt Traben-Trarbach verbal an und droht mit Rache. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob von ihm eine konkrete Gefahr ausgeht.
„Schaut, was mit dieser Stadt passiert ist, die mir so viel Unrecht getan hat.“ Mit diesen Worten kommentiert der Mann in mehreren Facebook-Posts die jüngsten Ereignisse in Traben-Trarbach. Dabei bezieht er sich auf das Hochwasser und die herabgestürzten Gebäudeteile des Alten Rathauses in der Bahnstrasse 22. In seinen Beiträgen deutet der Mann, der offenbar aus dem Nahen Osten stammt, an, dass diese Vorfälle kein Zufall seien, sondern göttliche Vergeltung für ein Unrecht, das ihm in der Stadt widerfahren sei.
Diffuse Drohungen und kryptische Botschaften
Der Mann tritt auf Facebook öffentlich auf – er postet Bilder von sich, stets mit dunkler Sonnenbrille, und schreibt mit Arabischer Schrift. In seinen Botschaften deutet er nicht nur an, dass die Unglücke in Traben-Trarbach eine „Strafe von Gott“ seien, sondern droht auch mit weiteren Vorfällen. Zusätzlich richtet er Nachrichten an die Polizeistationen in Traben-Trarbach, Zell, Wittlich sowie an die Gerichte in Bernkastel-Kues und Trier. Ob seine Botschaften als „gute Grüße“ oder als Drohungen gemeint sind, bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar.
Polizei untersucht den Fall mit Hochdruck
Das Presseamt des Polizeipräsidiums Trier bestätigte auf Anfrage, dass der Fall bekannt ist. „Die Beiträge selbst sind strafrechtlich einwandfrei, auch wenn sie als diffuse Drohungen wahrgenommen werden können“, erklärte der Presse-Sprecher. Die Polizei führt derzeit eine Gefährdungsbewertung durch. Ziel ist es, die Ernsthaftigkeit der Drohungen zu analysieren und einzuschätzen, ob tatsächlich eine Gefahr für Traben-Trarbach besteht. Zu den Ermittlungen gehört die Sammlung und Auswertung von Informationen über den Mann, die Bewertung seiner Aussagen sowie die Planung möglicher Schutzmaßnahmen.
Aufenthaltsort weiterhin unklar
Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen ist die Frage, ob sich der Mann noch in Deutschland aufhält. Nach Informationen der Polizei gibt er auf Facebook an, weiterhin in Deutschland zu leben. In der Vergangenheit soll er eine Zeit lang in Traben-Trarbach gewohnt haben.
Wachsamkeit der Bevölkerung gefordert
Die Beiträge des Mannes haben bereits mehrere Bürger alarmiert. Sie wandten sich an die Polizei und wiesen auf die Inhalte hin. Angesichts vergangener Ereignisse – wie dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg – reagiert die Bevölkerung zunehmend sensibel auf mögliche Bedrohungen. In Magdeburg hatten Ermittlungsbehörden zuvor Kritik einstecken müssen, weil Warnzeichen des späteren Täters nicht rechtzeitig ernst genommen worden waren.
Die Polizei betont, dass sie die Situation genau beobachtet und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen wird, falls sich die Drohungen als ernsthaft herausstellen.
Text: Kevin Schößler