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Klaus Desinger

Kirner Brauerei unter Druck

Kirn. Hohe Energiekosten und unterbrochene Lieferketten bereiten den Kirner Brauern Sorgen.
Braumeister Thorsten Beck (l.) und Geschäftsführer Sven Schirmer  haben noch gut Lachen, doch die Energiekrise setzt den Kirner Brauern zu.

Braumeister Thorsten Beck (l.) und Geschäftsführer Sven Schirmer haben noch gut Lachen, doch die Energiekrise setzt den Kirner Brauern zu.

Bild: Sebastian Schmitt

Bei der Kirner Brauerei ist Dampf unterm Kessel: Unterbrochene Lieferketten, hohe Energiekosten, Rohstoffmangel und sinkender Konsum bereiten Sorgen. Eine Preiserhöhung ab 1. Januar sei unvermeidlich. Wir hatten im Frühjahr gerade Hoffnung geschöpft, dass wir die Coronakrise überlebt hatten und endlich durchstarten. Aber dann kam der anhaltende Krieg, die Preisexplosion bei fast allen Waren und nun der deutliche Konsumrückgang“, zieht Geschäftsführer, Sven Schirmer, eine ernüchternde Bilanz.

»Wenn es zu teuer wird, kaufen Leute anderes Bier«

Rohstoffengpässe und Kostenexplosion haben die wirtschaftliche Lage der Brauer verschärft. Wie der Bier-Boss berichtet, sei die Produktion bislang aber nicht zum Stillstand gekommen. Engpässe bei einigen Rohstoffen wie Kohlensäure, die hohen Energiepreise, unterbrochene Lieferketten, aber auch die Teuerung etwa bei Glasflaschen machten den Betrieben zu schaffen. Braumeister Thorsten Beck fügt hinzu, »das sich der Preis des Rohstoffes Malz binnen zwei Jahren verdoppelt hat“. Noch sei mangelnde Kohlensäure nicht das große Problem für die Brauerei, sagt der Braumeister. »Wir erhalten zwar weniger pro Lieferung, bestellen dafür aber öfter und profitieren von der Rückgewinnung«. Daher gebe es in diesem Bereich noch keine größeren Engpässe. Dafür müsste die Brauerei jedoch in anderen Bereichen mehr bezahlen. Das beträfe die Etiketten und die Sechser-Träger, also die Pappenproduktion. Da seien die Preisaufschläge enorm. Gleichermaßen teurer seien auch die Kronkorken und die Reinigungsmittel geworden. „Wir sind in großer Bandbreite von Preiserhöhungen betroffen.« In Kirn sollen die Preise ab Januar erhöht werden, weiß Schirmer. Einen Betrag könne er noch nicht nennen. »Wenn es zu teuer wird, kaufen die Menschen anderes Bier.« Große Freude herrscht aber über die Vorbereitungen zum Spezialbiertag am 26. November. An diesem Tag lädt die Brauerei auf ihr Gelände von 11 bis 18 Uhr ein. Der Caterer wird Edeka Decker aus Birkenfeld sein, mit Angeboten wie Burgern, Würstchen, Pommes und wahrscheinlich auch etwas vegetarisches. Die musikalische Begleitung übernimmt Take Two. Neben zahlreichen Stehtischen wird es auch beheiztes Festzelt geben.

Auch Veltins, Krombacher & Co. betroffen

Unter den gestiegenen Energiekosten leiden insbesondere kleinere Brauereien. Aber auch die großen Abfüller werden ihre Preise erhöhen: Bitburger, Krombacher, Radeberger und Veltins haben sich dazu entschlossen, wegen der steigenden Produktions-, Transport- und Stromkosten. Ab Frühjahr kommenden Jahres soll ein Kasten Bier diverser Brauereien laut Medienberichten voraussichtlich einen Euro teurer werden.

 

 


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