90 Neugeborene mehr als im Jahr davor

Schon 452 Babys haben in diesem Jahr im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr das Licht der Welt erblickt (Stand: 21. Dezember). Im Jahr davor waren es insgesamt 362 Kinder. Im ganzen Land scheint die Tendenz der Geburten steigend. Deutschland erlebt einen kleinen Babyboom.

Über die Geburt von Maximilian Johannes – die 400. im Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler – freuten sich die Eltern Heike Busse-Prüfer und Jan Prüfer gemeinsamn mit Hebamme Kristina Brunn (2. v. li.) und Chefarzt Dr. Josef Spanier (li.). Der kleine wog bei der Geburt 3760 Gramm und war 55 cm groß. Foto: Krankenhaus Maria Hilf

Kommentar: Überalterung ist nicht aufzuhalten / Es ist gut, dass in Deutschland wieder mehr Kinder auf die Welt kommen, unabhängig davon, welche Nationalität die Mutter hat. Solange aber mehr Menschen sterben, als neu geboren werden, schrumpft die Einwohnerzahl und die Überalterung der Gesellschaft wird sich nicht aufhalten lassen. Durch Zuwanderung kann sich der Prozess allerdings verlangsamen. Frederik Scholl, fscholl@weiss-verlag.de

Die Freude im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr war riesig, als der kleine Maximilian-Johannes am 9. November auf die Welt kam. Hauptsächlich für die glücklichen Eltern, aber auch für die Mitarbeiter des Krankenhauses selbst, denn der Kleine war das 400. Baby, das dort 2016 geboren wurde. Mittlerweile ist die Zahl der Neugeborenen auf 452 gestiegen. Das sind 90 Babys mehr als im Vorjahr.

Geburtenstarke Jahrgänge

Mehr Geburten bestätigen auch Erhebungen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2015 wurden 34.946 Kinder im Land geboren. Das sind fast 1.500 Neugeborene mehr als 2014 (33.427). Eine genaue Erklärung für den Anstieg seit dem Jahr 2011 haben die Statistiker nicht. Sie vermuten jedoch weniger einen neuen Trend hinter den gestiegenen Zahlen, sondern vielmehr die Jahrgangsstärke der jungen Generation von Eltern. In Deutschland habe es zwischen 1981 und 1991 einen kleinen Babyboom gegeben. Diese Geburtenstarken Jahrgänge seien jetzt in dem Alter, in dem sie selbst Kinder bekommen, nennt das Landesamt einen möglichen Grund. Die meisten Standesämter im Kreis Ahrweiler melden bei den beurkundeten Geburten stabile Zahlen, oder aber leichte Schwankungen in den letzten Jahren.
In der VGV Adenau wurden 2014 87 Neugeborene gemeldet, 2015 waren es 97 und 2016 bis zum 19. Dezember 79 Kinder. In der VGV Altenahr wurden 2016 insgesamt 58 Neugeborene angemeldet (Stand: 16. Dezember). Das Standesamt Sinzig meldet 135 Neugeborene in 2014 und 127 in 2015. Einen deutlichen Anstieg gibt es im Standesamt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Hier werden alle Kinder beurkundet, die im Stadtgebiet – entweder als Hausgeburt oder insbesondere im Krankenhaus Maria Hilf – geboren werden. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die Kinder auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler wohnen. Die Zahl der Geburten stieg von 370 in 2015 auf 430 Neugeborene im Jahr 2016 (Stand: Mitte Dezember). 198 davon wohnen im Stadtgebiet. „In den letzten zwei Jahren hat auch der Landkreis Ahrweiler viele Menschen aufgenommen. Dass deren Kinder im Krankenhaus Maria Hilf geboren werden, hat zum diesjährigen Anstieg der Beurkundungen in unserem Standesamt beigetragen“, erklärt Frank Ronstadt, Leiter des städtischen Bürgerbüros.
Ihren Teil zum Babyboom in Deutschland trägt also auch die Zuwanderung bei. Von den 738.000 im Jahr 2015 geborenen Kindern hatten 590.000 eine deutsche Mutter und 148.000 eine Mutter mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Laut Statistischem Bundesamt stieg damit der Beitrag ausländischer Frauen zu allen Geburten in Deutschland seit 2014 um 2 bis 3 Prozent auf 20 Prozent. Die Zahl der Geborenen stieg im Vergleich zum Jahr 2014 (714.927) insgesamt um 22.650. Dazu trugen vor allem Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bei (17.280). Die Zunahme der Geborenen von deutschen Frauen fiel dagegen mit 5.370 Kindern eher gering aus. Im Jahr 2014 wurden rund 33.000 Kinder mehr als im Vorjahr geboren. Zu dieser Steigerung hatten mit 22.000 Babys in erster Linie deutsche Frauen beigetragen. Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hatten 11.000 Kinder mehr als im Jahr zuvor zur Welt gebracht.
Infos unter www.statistik.rlp.de und unter www.destatis.de