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Johannes Mager

Aus verschiedenen Blickwinkeln die Flutkatastrophe beleuchtet

Kreis. Das neue Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler ist frisch erschienen – erstmals als Doppelausgabe. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Hochwasserkatastrophe.

Redaktionsleiter Jürgen Kempenich (v.l.), Landrätin Cornelia Weigand und Verkaufsleiter Serkan Basar (Weiss-Verlag) bei der Vorstellung des Heimatjahrebsuches 2022/2023.

Redaktionsleiter Jürgen Kempenich (v.l.), Landrätin Cornelia Weigand und Verkaufsleiter Serkan Basar (Weiss-Verlag) bei der Vorstellung des Heimatjahrebsuches 2022/2023.

Bild: Johannes Mager

"Ein besonderes Jahrbuch in einer besonderen Zeit", betonte Landrätin Cornelia Weigand, die das Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2022/2023 jetzt gemeinsam mit Jürgen Kempenich, Referent für Kreisgeschichte, der Öffentlichkeit präsentierte. "Wir haben sehr schnell nach der Flutkatastrophe gesagt, dass wir die Ausgabe 2022 pausieren lassen und dafür in diesem Jahr eine Doppelausgabe herausbringen", resümierte Kempenich. "Im vergangenen Jahr hat es sich einfach verboten, so etwas zu machen", betonte auch Weigand. Deshalb folgt die Ausgabe 2022/2023 erstmals seit Erscheinen des Heimatjahrbuches als besonders seitenstarke Doppelausgabe. Entsprechend ist die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 auch zentrales Thema dieser Ausgabe mit dem Ziel, "das verheerende Ereignis für uns und vor allem auch für die nachfolgenden Generationen zu dokumentieren", so die Landrätin.

Die Beiträge blickten teils auf die Katastrophe zurück, doch gebe es auch erste Berichte zum Wiederaufbau, die Mut geben würden. "Für die Personen, die geschrieben haben, war das sicher nicht immer einfach", so Weigand. "Es war uns wichtig, die Katastrophe aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten", erklärte Jürgen Kempenich. So enthält das Buch eindrückliche Fotos und persönliche Erfahrungen von Helfenden, Berichte über Rettungseinsätze des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und weiterer Hilfskräfte. Zudem wird die Frage beleuchtet, was die Folgen der Flut für den Kreis bedeuten, aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das Titelbild zeigt in diesem Jahr die Ahr in Altenahr, im Hintergrund die zerstörte Eisenbahnbrücke, im Vordergrund ein bunter Bänderkranz, den Helferinnen und Helfer geflochten haben. "Das Titelbild wächst immer in meinem Kopf", berichtet Kempenich: "In diesem Jahr war es relativ einfach." Als er das Foto sah, sei er direkt begeistert gewesen, da es die Zerstörung und die Hoffnung auf einem Bild vereine. Sowohl Symbolik als auch Farbgebung seien stimmig.

Aber auch die Themenvielfalt jenseits der Flut ist groß. Beiträge aus Geschichte und Gegenwart, aus den Dörfern und Städten sowie über Menschen aus der Region finden sich im Heimatjahrbuch 2022/2023 ebenso wie Anekdoten und Mundartbeiträge. Redaktionsleiter Kempenich hat mit 123 Autorinnen und Autoren zusammengearbeitet, die insgesamt 121 Beiträge verfasst haben. "Sonst sind es etwa 75 Beiträge von 80 Autoren", sagt Jürgen Kepenich. 40 Berichte beschäftigen sich ausschließlich mit der Flut, in vielen weiteren Berichten spielt die Flut eine Rolle. Das Ergebnis sind 432 Buchseiten. Ebenfalls neu: Das Heimatjahrbuch erscheint jetzt vollständig in Farbe. "Es ist wichtig, das Jahrbuch für jüngere Generationen und auch für neue Leserinnen und Leser attraktiv zu gestalten. Vielleicht erwächst aus der jetzigen Lektüre der Wunsch, im nächsten Jahr selbst als Autorin oder Autor dabei zu sein", so Weigand. Umgesetzt und gedruckt wurde das Heimatjahrbuch einmal mehr beim Weiss-Verlag und Weiss-Druck aus Monschau. Verkaufsleiter Serkan Basar merkte erfreut an, dass es nicht nur im Kreis Ahrweiler Abnehmer findet, sondern auch in Trier und Koblenz verkauft wird.

Die neue Buchausgabe ist in einer Auflage von 5.000 Stück erschienen, kostet 9,80 Euro und ist im Buchhandel sowie weiteren Verkaufsstellen erhältlich. Alle bisherigen Ausgaben von 1926 bis 2021 sind im Heimatjahrbucharchiv veröffentlicht – ab 1953 sogar mit allen Beiträgen.

https://kreis-ahrweiler.de/landkreis/heimatjahrbuch


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