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Bäder nehmen Betrieb wieder auf

Ein Großteil der Schwimmbäder im Kreis Ahrweiler geht wieder an den Start. Für manche ist die Umsetzung der Hygienevorschriften allerdings kaum leistbar.
Das Freizeitbad Remagen hat wieder geöffnet - wenn auch mit weniger Besuchern als auf diesem Archvibild. Foto: Stadt Remagen

Das Freizeitbad Remagen hat wieder geöffnet - wenn auch mit weniger Besuchern als auf diesem Archvibild. Foto: Stadt Remagen

Die Schwimmbäder im Kreis Ahrweiler nehmen wieder ihren Betrieb auf - allerdings nicht alle. Seit dem 27. Mai dürfen in die Freibäder in Rheinland-Pfalz wieder öffnen. Die Hygienevorschriften hatte das Land erst einen Tag zuvor veröffentlicht. Um die umfangreichen Regelungen umzusetzen, benötigten die Mitarbeiter der Bäder allerdings mehr Zeit. Inzwischen sind fast alle so weit, wieder Gäste einlassen zu können. Das Freizeitbad TWIN in Bad Neuenahr öffnet seinen Außenbereich ab Mittwoch, 10. Juli. Dienstags bis sonntags von 9 bis 19 Uhr werden die Badegäste erwartet. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr. Die Inbetriebnahme soll stufenweise erfolgen. In der ersten Stufe können sich bis zu 100 Besucher gleichzeitig im Schwimmbad aufhalten. Um dies sicherzustellen und um keine Gäste vor der Tür abweisen zu müssen, wird eine vorherige Anmeldung besonders an schönen Tagen unter Tel. 02641/24133 oder per E-Mail an twin@bad-neuenahr-ahrweiler.de empfohlen Die Anmeldung per E-Mail ist erst mit einer Bestätigung wirksam. Um möglichst vielen Gästen einen Besuch im TWIN zu ermöglichen, ist die Aufenthaltsdauer auf drei Stunden begrenzt. Wer sich wiederholt länger als drei Stunden im Schwimmbad aufhält, kann mit einem befristeten Hausverbot belegt werden. Im Bad selbst können zunächst maximal 50 Personen gleichzeitig das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken nutzen. In allen Bereichen des TWIN gelten die Abstandsregeln nach den Vorgaben des Landes. Dafür wurden in den Becken und im Außenbereich Einbahnstraßenregelungen geschaffen. Die Nutzung der Breit-Rutsche ist möglich, alle weiteren Wasserattraktion bleiben jedoch außer Betrieb. Der Pächter des Freibad-Kiosk kann diesen unter Beachtung der geltenden Bestimmungen öffnen. Die Anzahl der Besucher soll in Abhängigkeit von den Vorgaben des Landes und der Entwicklung des Infektionsgeschehens später erhöht werden. Auch die Inbetriebnahme des Innenbereichs wird in Aussicht gestellt. Ebenfalls ab Mittwoch, 10. Juni, ab 10 Uhr stehen die Türen zu den Ahr-Thermen in Bad Neuenahr wieder offen. Die Inbetriebnahme erfolgt schrittweise. Aufgrund der Landesverordnung ist zunächst ausschließlich der Badebereich nutzbar. Die Saunalandschaft und das Restaurant bleiben noch geschlossen. Hier werden lediglich Getränke in Flaschen serviert. Attraktionen wie die Sprudel, Massagedüsen und Schwallbrausen sind abgeschaltet. Auch die Whirlpools müssen außer Betrieb bleiben. Die Öffnungszeiten wurden auf täglich von 10 bis 20 Uhr angepasst. Da aufgrund der Hygienevorschrift nur eine reduzierte Besucheranzahl anwesend sein darf, wird es zunächst nur Zwei- und Drei-Stunden-Tarife geben. Eine Reservierung oder Online-Ticket sind nicht notwendig. Massage- und Kosmetikanwendungen können unter Einhaltung der Hygienevorschriften voraussichtlich ab dem 15. Juni wieder stattfinden. Terminvergabe ist aktuell schon per E-Mail möglich. Die freie Wassergymnastik sowie Rezeptgymnastik finden mit reduzierter Teilnehmerzahl ab der Woche nach der Wiedereröffnung statt. Hierzu wurde ein komplett neuer Plan erarbeitet. Die Aqua-Cycling- und Jog-Power-Kurse starten erst später. Über den normalen Hygieneplan hinaus wurden noch weitere Schutzmaßnahmen eingeführt wie zum Beispiel: Händedesinfektion im Eingangsbereich, Abstandsmarkierungen in den Wartebereichen, Wegeplan und Beschilderungen für Gästeverhalten und Hygienemaßnahmen, bargeldloses Bezahlen, erweiterte Haus- und Badeordnung sowie Erhöhung der Reinigungsintervalle und zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen. Bereits seit dem 3. Juni ist das Freizeitbad Remagen geöffnet. Um die Auflagen einhalten zu können, waren umfassende Veränderungen notwendig. Die Anzahl der anwesenden Badegäste ist auf 440 begrenzt. Springerspecken, Wasserrutsche und Planschbecken bleiben geschlossen. Der Innenbereich des Bades, einschließlich Umkleiden, Sanitäranlagen, Duschen, Garderobenschränke und Wärmehalle, muss geschlossen bleiben. Die Einzelumkleiden, Sanitäranlagen und Duschen im Außenbereich stehen zur Verfügung. Bis auf Weiteres öffnet das Bad in Halbtagesblöcken: täglich von 8 bis 13 Uhr sowie 14 bis 19 Uhr (Kassenschluss 30 Minuten vor Betriebsschluss). Aufgrund der Einschränkungen hat die Stadt Remagen die Eintrittspreise verändert. Vorerst werden Halbtageskarten für drei Euro (1,50 Euro ermäßigt) verkauft. Die Saisonkartenaktion wird rückabgewickelt. Gutscheine für Saisonkarten können in der Touristinformation Remagen zurückgegeben werden. Freunde des Freizeibades Brohltal in Kempenich müssen sich noch etwas gedulden. »Die VG und die Ortsgemeinden Kempenich und Weibern haben gemeinsam entschieden, zumindest in den Sommerferien mit dem Bad ein Freizeitangebot zu machen«, so Bürgermeister Johannes Bell, der auch Vorsitzender des Zweckverbandes Freizeitbad Brohltal ist. Derzeit wird das Bad vom Betriebspersonal für die Saison fit gemacht. Am Samstag, 13. Juni, findet ab 9 Uhr die jährliche Reinigungsaktion statt. Fleißige Helfer sind willkommen, damit die Zu- und Abgänge auf Vordermann gebracht werden können. Nicht wieder geöffnet wird in diesem Jahr das Themalbad in Bad Bodendorf. Die Stadt Sinzig, der Badpächter Frank Riffel und Hans Diedenhofen, Vorsitzender des Freunde des Thermalfreibades Sinzig - Bad Bodendorf, sehen nach intensiver Beratung von einer baldigen Öffnung ab, da die geforderten Hygienevorgaben nur zum Teil erfüllt werden können. "Die daraus resultierenden Maßnahmen würden einen erheblichen finanziellen und personellen Mehraufwand bedeuten, der in der Kürze der Zeit nicht zu leisten ist", so Frank Riffel mit Blick auf die notwendigen Umbaumaßnahmen. "Nach deren Abschluss könnte das Bad allenfalls zwei Monate öffnen, denn für September ist in diesem Jahr bereits der Beginn der Beckensanierung geplant, welcher in der Stadtratssitzung am 4. Juni endgültig beschlossen worden ist", erläutert Bürgermeister Andreas Geron. Die Stadtverwaltung prüft gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro, ob aufgrund der weiteren Schließung ein vorzeitiger Beginn der Beckensanierung durchgeführt werden kann. In allen Bädern werden die Kontaktdaten der Gäste erfasst und dokumentiert, um eine Nachverfolgung bei einer eventuellen Infektion zu ermöglichen.


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