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Der milde Winter prägt den Arbeitsmarkt

Auch wenn er sich in vielerlei Hinsicht bislang kaum bemerkbar machte, der Winter prägt den Arbeitsmarkt im Landkreis Ahrweiler – wenn auch dezenter als sonst üblich. So zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen Ende Dezember in der Region 2.754 arbeitslose Menschen. Das sind 138 mehr als vier Wochen zuvor und 82 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 4,1 Prozent. Zum Jahresende 2014 lag sie bei 4 Prozent.

„Eindeutig saisonbedingt“, nennt Agenturleiterin Ulrike Mohrs den aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis. „Zwar können typische Saisonbetriebe wie Straßen- oder Landschaftsbauer dank der milden Temperaturen derzeit noch ohne größere Einschränkungen weiterarbeiten. Aber der Ahrkreis ist auch vom Tourismus geprägt, und da endet die Saison selbst bei vergleichsweise milden Temperaturen im November oder Dezember.“ Das Plus gegenüber dem Vorjahr sei überwiegend der Flüchtlingssituation geschuldet, erklärt Mohrs. So weist die Statistik derzeit 570 arbeitslose Ausländer aus -  134 mehr als vor einem Jahr. „Dieses Phänomen begleitet uns schon seit einigen Monaten. Wir sind aber nach wie vor davon überzeugt, dass der Arbeitsmarkt in der Region die zusätzlichen Menschen gut gebrauchen kann. Zuvor bedarf es allerdings durchaus einiger Anstrengung und Geduld.“ Saisonbedingt verzeichneten die Statistiker den höheren Anstieg an Arbeitslosigkeit im Dezember im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III, also bei jenen Menschen, die in der Regel noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. Dort stieg die Zahl um 96 auf 1.091 an, während sie im SGB II – also bei den so genannten Hartz IV-Empfängern, die auf Grundsicherung angewiesen sind und vom Jobcenter betreut werden – um 42 auf 1.663 kletterte. Im Vorjahr gab es im SGB III 77 Arbeitslose mehr und im SGB II 159 weniger. Trotz Winter und Weihnachtszeit wurden dem Arbeitsgeberservice im Dezember 193 offene Stellen aus der Region gemeldet. Insgesamt liegen der Arbeitsagentur damit 611 Stellenangebote aus dem Landkreis vor, 140 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt verschlechterte sich die Lage am Arbeitsmarkt 2015, was allerdings ausschließlich auf die Zuweisung von Flüchtlingen zurückgeführt werden kann. So waren durchschnittlich 2.845 Menschen im Landkreis Ahrweiler arbeitslos gemeldet – 90 mehr als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,2 Prozent im Jahr 2014 auf nun 4,3 Prozent. Im Durchschnitt waren 617 der arbeitslos gemeldeten Menschen ausländischer Herkunft – 132 mehr als 2014. Zugenommen hat allerdings auch die Zahl der gemeldeten Stellen – und zwar von 2.036 im Jahr 2014 auf 2.212 im Jahr 2015. Durchschnittlich lagen der Arbeitsagentur im soeben abgelaufenen Jahr damit 546 Stellenangebote vor – 176 mehr als 2014.


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