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Der Nürburgring ist sein Leben

Wenn Manfred Strack täglich in seinem Büro bei der capricorn Nürburgring GmbH an seinem Schreibtisch Platz nimmt, dann bedeutet das für ihn weit mehr, als »nur Arbeit«. Der 48 Jahre alte Abteilungsleiter, der den Bereich Veranstaltungsmanagement am Nürburgring verantwortet, ist nunmehr seit 29 Jahren am Ring tätig und betrachtet seinen Arbeitsplatz als sein zweites Zuhause.
Manfred Strack arbeitet und lebt seit drei Jahrzehnten für »seinen« Nürburgring. Foto: Nürburgring

Manfred Strack arbeitet und lebt seit drei Jahrzehnten für »seinen« Nürburgring. Foto: Nürburgring

Im Laufe von drei Jahrzehnten hat er am Nürburgring viel erlebt, viele kommen und gehen sehen und eine Menge Erfahrungen sammeln können, von denen nicht nur er, sondern auch viele andere profitieren. Manfred Strack wurde 1968 im Adenauer Krankenhaus geboren und wuchs nur »gefühlte fünfzig Meter« von der Rennstrecke entfernt im Bereich Breidscheid auf, wo er zusammen mit seinen Eltern in einer ehemaligen Dienstwohnung lebte. Der Vater betreute damals als Nürburgring-Mitarbeiter die Zufahrt Breidscheid und schon der Großvater hatte davor am Bau der Rennstrecke mitgewirkt und war damals auch als »Streckenwärter« im Einsatz.

Von klein an

Manfred Strack verfolgte die Rennen schon als kleiner Knirps sozusagen direkt von der eigenen Haustür aus: »Ich kann mich noch gut  daran erinnern, dass bei uns bei Formel-1-Rennen ein Übertragungswagen der Deutschen Post stand, in dem ich die Rennen auf der Nordschleife auf Monitoren verfolgen durfte und rannte dann schnell raus an die Strecke, wenn die Autos wieder bei uns vorbei rasten«, erinnert sich Strack.
So wundert es kaum, dass sich Manfred Strack nicht nur sehr früh mit dem »Nürburgring-Bazillus« infizierte, sondern später, sozusagen in der »3. Strack-Generation«, auch am Nürburgring arbeiten wollte.
Als Lehrling begann er bei der Nürburgring GmbH 1986 zunächst eine Ausbildung zum Bürokaufmann, bekam 1988 dann eine Festanstellung zunächst im Bereich Start- und Zielhaus und arbeitete danach in der Buchhaltung: (»Das war aber nicht mein Ding...«). »Ich wollte damals schon in den Bereich Veranstaltungen, bewarb mich dann 1992 auch dafür und bekam die Stelle«, so der Eventmanager. Im Jahr 2008 wurde er Teamleiter und im Januar dieses Jahres wurde er zum Abteilungsleiter »Eventmanagement und Veranstaltungen« befördert.

Viel zu tun

Strack verantwortet damit das gesamte Veranstaltungs- und Streckenmanagement am Nürburgring, ist Ansprechpartner und Schnittstelle für alle Veranstalter und Behörden. Für alle ist Manfred Strack inzwischen so etwas wie ein »Fels in der Brandung«: »Ob Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, oder andere: man kennt sich, man vertraut sich, man weiß gegenseitig, wie alle ticken«, so Strack, der sich mit seinen aktuell 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 7 Teamleiter, praktisch um alles kümmern muss. Vom Betrieb auf der Rennstrecke inklusive Streckensicherheit über Parkplätze, der Versorgung mit Strom, Beleuchtung, Wasser, Dusch- und WC-Containern bis hin zu ausgeklügelten Sicherheitskonzepten für jede einzelne Veranstaltung reicht das Spektrum.
Auch ring°werk und ring°kartbahn gehören zu seinem Aufgabenfeld: »Das alles schafft man natürlich nur gemeinsam. Wir haben ein tolles Team, auf das ich stolz bin«, so Strack. Eine 35-Stunden-Woche kennt er genauso wenig, wie freie Wochenenden, Urlaub macht er grundsätzlich nur, wenn die »Hauptsaison« am Ring vorbei ist. In seiner knappen Freizeit liest der Ehemann und Vater von zwei Töchtern (21 u. 24 J.) und einem Sohn (18 J.) gerne historische Romane aus dem Mittelalter, oder entspannt beim Modellbau von Schiffen und Flugzeugen.

Veränderungen

Was sich in den drei Jahrzehnten an seiner Arbeit am Ring verändert hat? »Alles ist viel schneller geworden, die Anforderungen sind deutlich gestiegen. Früher hatten wir ein Funkgerät mit  zwei Kilometern Reichweite, danach war Ruhe. Heute sind wir ständig und überall erreichbar«, so Strack, der bereits sechs Jahre eng mit dem neuen Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort zusammengearbeitet hat. Braucht der Ring die Formel 1?  »Ein klares Ja! Weil sie wichtig für das Image ist, aber nicht um jeden Preis«, so der »Mann für alle Fälle«, der mit Leib und Seele seit 29 Jahren seinen Job am Ring macht: »Das ist mein Leben! Es gibt weltweit nicht viele Jobs dieser Art, darauf bin ich schon sehr stolz«, freut sich Manfred Strack, verabschiedet sich und ist schon wieder unterwegs... diesmal zu einem Außentermin mit »einem Kunden«, als »Dienstleister Nürburgring«...
Text: Jens Hoffmeister


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