

Die Initiative des dbb-Kreisverbands Ahrweiler zur Gewinnung und Sicherung von Fachpersonal in den Verwaltungen des von der Flut schwer betroffenen Ahrkreises wurde unmittelbar vor den Weihnachtsfeiertagen mit einem Gesprächstermin bei Landrätin Cornelia Weigand im Kreishaus fortgesetzt. Die Kreisverwaltung brauche dringend mehr Personal und sei darauf angewiesen, dass bei der hohen Aufgabenlast vorhandene Kräfte an Bord bleiben. Das betonte die Landrätin in dem Gespräch.
Mit Fachbereichsleiter Erich Seul unterstrich sie, dass man vor Ort zur Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung sowie zur Anerkennung außerordentlich geleisteter Dienste verwaltungsvereinfachte und großzügigere Instrumente benötige, um auch emotional die richtigen Signale an das belastete Bestandspersonal sowie potenzielle Neuzugänge senden zu können. Die dbb Landesvorsitzende-Lilli Lenz stimmte zu, dass eine halbe tarifrechtliche Arbeitsmarktzulage nur für bestimmte Verwaltungsbereiche und nur für bestimmtes Personal in einer unbürokratischen Variante zu wenig sei, um an der Ahr in den betroffenen Kommunalverwaltungen »Staat machen zu können«.
Auch der dbb stelle sich vereinfachte, pauschale Lösungen vor, die nicht nur für das Tarifpersonal, sondern auch für Beamte gelte. Lilli Lenz: »Belastung und Pflichterfüllung sind nicht an den Personalstatus gebunden, Tarifangehörige und Beamte haben Anerkennung für den herausragenden Einsatz verdient, den sie seit der Katastrophe erbringen und noch viele Jahre werden leisten müssen. Da braucht man keinen formalistischen Hemmschuh, sondern praxisorientierte faire Lösungen für alle – pauschal, nicht zu knauserig und ohne kleinliche Abgrenzungen. Das wäre etwas, was allen Betroffenen hilft, gegebenenfalls nicht nur auf kommunaler Ebene.« Vorangegangen waren Gespräche mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinde Altenahr und der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Im Nachgang hatte der Kommunale Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz eine Flutzulage in Höhe von zehn Prozent der Stufe 2 der gewährten Entgeltgruppe als tarifrechtlich möglich erachtet – zusammen mit dem Landesrechnungshof bezüglich der Kreisverwaltung Ahrweiler allerdings nur für Teilbereiche ohne Einzelfallbegründung bei Zahlung an Bestandspersonal im Tarifbereich. Die Landesregierung hatte im Gespräch mit der dbb Landesleitung Mitte November signalisiert, auch eine Lösung für das beamtete Personal zu finden.