

Zu sehen sind Portraits von ihrer Familie, Kommilitoninnen und Mitschwestern, Selbstportraits, Naturzeichnungen, Alltagssituationen und vor allem viele als Grußkarten bekannte religiöse Motive, die im großformatigen Original durch ihre Plastizität und Farbintensität berühren. Bilder in Mischtechnik sowie mit Bleistift oder Tusche entstandene Werke werden gezeigt. Als Kind hatte Beate Heinen die Kunst für sich entdeckt. So offenbart die 1953 geschaffene "Wandmalerei vor dem Tapezieren" bereits mit 9 Jahren ihre starke visuelle Begabung, eine im Eingangsbereich der Ausstellung zu findende und an frühzeitliche Höhlenzeichnungen erinnernde realistisch abgebildete Tiergruppe. Als sie 1971, damals noch als Schwester Felicitas im Kloster Eibingen, Grußkarten für Maria Laach machen sollte, war sie nicht so begeistert, doch der Erfolg dieser Arbeit konnte sie überzeugen. Matthias Wilken, neuer Verleger des Buch- und Kunstverlags Maria Laach, wies bei seiner Begrüßung auf die erfolgreiche 43jährige Zusammenarbeit hin, die Maria Laach mit seiner kreativen "Mitarbeiterin" verbindet: "Uns, dem Buch- und Kunstverlag Maria Laach, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inklusive dem Verlagsleiter, hat Beate Heinen in besonderer Weise ihr Werk anvertraut. So wie sie, tun es auch viele andere Künstler, die uns mit der Aufbereitung ihrer Bilder und Grafiken, ihrer bildhauerischen und gestalterischen Arbeiten für ein breites Publikum betrauen. Wir gestalten und schaffen daraus in gemeinsamer Arbeit, wie z.B. bei Beate Heinen Spruch- und Kunstkarten, Doppelkarten, natürlich Kalender, Aufkleber, Kerzen und vieles mehr." Festlich wurde die Vernissage vom Duo "con modo" ? Sylvia Mel-André (Flöte) und Gerhard Grün (Gitarre) ? gestaltet. Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, überraschte Beate Heinen mit seinem Besuch und fand spontan besonders herzliche Worte: "Beate Heinen ist eine unserer liebsten und fähigsten Mitarbeiter", und das seit 1985. Lindner hob hervor, wie sehr die Rubrik "Nachgedacht" bei den Leserinnen und Lesern beliebt ist: "Ohne Ihre Arbeit wäre die Rhein-Zeitung ärmer und nicht so farbig. Laut Leserforschung wird die Rubrik mit der höchsten Aufmerksamkeitsquote gelesen. Sie hat mit Glaube und Haltung zu tun. Täglich haben Sie 500.000 Nutzer, welche Künstlerin kann das schon von sich sagen." Pater Drutmar Cremer OSB, seit 40 Jahren künstlerischer Leiter der ars liturgica, stellte in einem Kurzvortrag das Werk Beate Heinens vor und erinnerte an die ersten Begegnungen mit der in Essen geborenen Künstlerin. Schließlich war es auch Pater Drutmar, der Beate Heinen vor 43 Jahren entdeckte, Beginn einer dauerhaften, professionellen und auch freundschaftlichen Zusammenarbeit. Drutmar Cremer: "Zu bestaunen wären eigentlich die vielfältigen Notizen und Studien, aber auch ihre Arbeiten im Kunstverlag Maria Laach. Die religiöse und profane Malerei gingen ineinander über und entwickelten sich gleichzeitig. Aber darüber hinaus sind Arbeiten in den Kirchen, Kindergärten, Krankenhäuser und öffentlichen Gebäuden aufzuzählen." Ihr Lieblingsthema, Gottes Gegenwart in einer total profanisierten und vergewaltigten Welt, scheint auch im ausgestellten Gemälde der "Mülltonnen-Madonna" auf, ein Bild, das in der Sprache der Andeutung Lebensmut vermittelt. Ganz von Gottes Liebe und Freude ist das strahlende Kunstwerk der "Leuchtturm-Madonna" durchdrungen. Eine fein umgeschriebene Spiritualität und das Aufscheinen Gottes zeigen sich immer wieder in der Ausstellung von Maria Laach, die Beate Heinen mit ihrer Tochter Elisabeth und deren Mann sowie mit ihrem Freund und Gefährten, Bruder Ulrich Schmitz, liebevoll vorbereitet und aufgebaut hat. Pater Drutmar Cremer: "Du selbst und wir alle haben allen Grund des Dankes für die Gaben, die Gott Dir geschenkt hat. Und wir sagen Dank für alle Leistungen in 70 Jahren." Beate Heinen freute sich sichtlich über diese Worte und über die Ausstellung ihres Lebenswerkes. Dabei betrachtet sie ihr reiches Künstlerleben als ein nicht selbstverständliches Geschenk: "Schon als Kind habe ich den Heiligen Geist als meinen Freund bezeichnet." So lange dieser noch bei ihr landet, sie inspiriert, macht sie weiter. Jubiläumsausstellung im Informationszentrum Maria Laach. Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen von 13.15 bis 16.45 Uhr. Wochentags von 9.30 bis 11.15 und 13.15 bis 16.45 Uhr. Foto: Müller