Klaus Angel

Kur AG in finanzieller Schieflage

Die finanzielle Situation der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr, auch als Kur AG bezeichnet, ist schlecht. Bei der Jahreshauptversammlung hatte Vorstand Gerd Zimmermann den Geschäftsbericht 2012 präsentiert.

Daraus geht hervor, dass sich die Gesamtschulden der AG im Vergleich zum Jahr 2011 mehr als verdoppelt haben. Sie belaufen sich jetzt auf 6,6 Mio Euro. Und auch die künftigen Aussichten für die Aktiengesellschaft sind nicht gut.  Die Aktiengesellschaft hat der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler jetzt erneut Grundstücke im Wert von 2,7 Mio Euro zum Kauf angeboten, hieß es auf der Hauptversammlung. Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt den Kurpark und andere Grundstücke für etwa 4,8 Mio Euro übernommen. Sollte die Stadt diese weiteren Grundstücke nicht kaufen, sei die Liquidität des Unternehmens nicht mehr gewährleistet, betonte der Vorstand der AG. Bis Ende September soll sich die Stadt dazu äußern. Die Stadt selbst ist mit 27,4 Prozent an der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr beteiligt. Und mehr als 50 Prozent der Anteile gehören gestückelt einer Interessengemeinschaft von Aktionären, die aus Süddeutschland stammen. Das größte Sorgenkind der Aktiengesellschaft  bleiben aber die Ahr-Thermen.  Wie Zimmermann mitteilte, schlossen die Ahr-Thermen das Geschäftsjahr 2012  mit einem Fehlbetrag von fast 800.000 Euro ab. Im Jahr zuvor waren es 306.000 EuroUm das Schiff Aktiengesellschaft  wieder auf Kurs zu bringen,  möchte sie die Ahr-Thermen an die Stadt verkaufen. Zwei Angebote der Aktiengesellschaft hat die Stadt aber bereits  abgelehnt. Dennoch gehört der  Verkauf der Ahr-Thermen   nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Gerd Zimmermann zum Restrukturierungsplan. »Wir sind der Meinung, dass es nicht möglich ist, ein Thermalbad ohne öffentliche Gelder zu betreiben«, so Zimmerman  und  führte weiter aus: »Da sich öffentliche und private Anbieter im selben Markt bewegen, ist es einem privaten Anbieter ohne finanzielle Unterstützung unmöglich, eine Preisgestaltung vorzunehmen, die eine Gesamtdeckung der Aufwendungen ermöglicht«. Er verwies auf die öffentliche Unterstützung des städtischen Bades Twin. Dass im Gegensatz dazu die Ahr-Thermen keine Unterstützung erhielten, nannte Zimmermann ungerecht. Bei der Jahreshauptversammlung hagelte es Kritik von den Aktionären für Vorstand und Aufsichtsrat. Dabei zweifelten einige Aktionäre an der nötigen Fachkompetenz, die Gesellschaft wieder auf Erfolgskurs zu bringen. »Wir stehen vor einem Scherbenhaufen«, schimpfte ein anderer und Bürgermeister Guido Orthen, der auch im Aufsichtsrat der AG sitzt, wurde mit den Worten zitiert: »Ich bin  in brennender Sorge um das Unternehmen«. In einem Interview auf die Zukunft der Ahr-Thermen angesprochen, sagte Orthen: »Ob das Unternehmen eine Zukunft hat liegt entscheidend am Erfolg eines Restrukturierungskonzeptes. Die Stadt hat es nicht in der Hand«. Sollte die Stadt die defizitären Ahr-Thermen übernehmen? Diskutieren Sie mit auf Wochenspiegellive.de oder auf facebook unter Wochenspiegel Ahrweiler.  


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