

Der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dechant des Dekanats Ahr-Eifel, Jörg Meyrer, wird den nächsten Bundespräsidenten mitwählen. Am gestrigen Mittwoch hat der rheinland-pfälzische Landtag die Wahlfrauen und -männer bestimmt, die für das Bundesland Rheinland-Pfalz an der nächsten Bundesversammlung teilnehmen. Die Wahl wird am 13. Februar 2022 in Berlin stattfinden. Pfarrer Meyrer ist eines von zwölf Mitglieder, die die rheinland-pfälzische CDU-Landtagsfraktion vorgeschlagen hatte. Die CDU-Fraktion begründet den Vorschlag damit, dass Meyrer "als Seelsorger seit den ersten Stunden nach der Flutkatastrophe im Ahrtal den Menschen vor Ort zur Seite steht – mit Rat, aber auch mit Tat". »Es ist für mich völlig unwirklich, fast unbegreiflich. Ich habe mich gefragt, wie man ausgerechnet auf mich kommt«, so Meyrer gegenüber dem WochenSpiegel. Er habe von der Nominierung erst ein oder zwei Tage zuvor durch einen Anruf aus der CDU-Fraktion erfahren. Lange Zeit für eine Entscheidung habe er also nicht gehabt. "Aber daran haben wir uns in der Nachflutzeit ja gewöhnt", so Meyrer. Er empfinde die Entscheidung als persönliche Ehre, aber auch als Würdigung für die Menschen im Ahrtal. An der Wahl wolle er teilnehmen als Vertreter derer, die von der Flut betroffen sind. Einzig der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für die Wahl bisher seinen Hut in den Ring geworfen. Bislang habe er noch keine Zeit gehabt, sich Gedanken über einen geeigneten Kandidaten zu machen, sagt Pfarrer Meyrer. Aber dass Steinmeier das Amt auch weiterhin ausübe, könne er sich sehr gut vorstellen.