

Vor dem ersten Start in die neue Saison gilt ein erster Blick dem Zustand der Maschine. Ein Blick in die Fahrzeugpapiere oder auf das Nummernschild zeigt dabei, wann die nächste Hauptuntersuchung fällig ist. Bei der Gelegenheit können auch gleich die Reifen unter die Lupe genommen werden. Haben die noch genügend Profil (mindestens 1,6 mm), sind sie gleichmäßig abgefahren und unbeschädigt? Haben die Reifen den richtigen Luftdruck? Laufen die Räder leichtgängig oder sind die Radlager schwergängig? Haben die Bremsbeläge noch genügend Belagstärke, ist die Bremsflüssigkeit in Ordnung oder steht ein Wechsel an? Ist der Ölstand korrekt?
Wenn die Batterie voll geladen und angeschlossen ist, steht die Prüfung der Beleuchtung an. Funktionieren Licht, Blinker, Bremslichter, die Beleuchtung der Armaturen? Sind alle Hebel, Schalter, Griffe leichtgängig? Sind Federung und Dämpfung an Federbein und Gabel noch in Ordnung und richtig eingestellt?
Hat das Lenkkopflager Spiel oder ist es schwergängig? Wie sieht es mit der Schwingenlagerung aus? Bei Motorrädern mit Kette muss die Spannung überprüft die Kette eventuell gereinigt und gefettet werden. Ist die Auspuffanlage intakt? Die allgemeine Durchsicht der Maschine, auch unter der Sitzbank und in versteckten Winkeln, offenbart, ob es irgendwo Rost gibt, der beseitigt werden muss.
Eine gründliche Wäsche auf einem Waschplatz sorgt zudem für eine ansprechende Optik des Bikes. Wenn dem Start in die Saison technisch nichts im Wege steht, sollte auch die Ausrüstung in Augenschein genommen werden. Wie sieht der Helm aus, könnte das Innenfutter eine Wäsche vertragen und ist das Visier kratzerfrei? Ist die Bekleidung in Ordnung und passt auch nach dem Winterhalbjahr noch?
Wenn Maschine und Ausrüstung fit sind, ist es der Fahrer auch? Körperliche Fitness ist zum Motorradfahren wichtiger als viele annehmen, denn beim Motorradfahren werden zahlreiche Muskeln beansprucht. Nicht nur Nacken- und Schultermuskulatur sind im Dauereinsatz, auch Rücken- und Bauchmuskulatur werden beansprucht. Doch nicht nur körperlich, auch mental ist der Motorradfahrer stärker gefordert als ein Autofahrer.
Sich mental auf das Fahren einzustellen ist hilfreich. Vor der ersten Ausfahrt ist es ratsam auf einem Parkplatz Grundfahrübungen zu absolvieren, um wieder ein Gefühl für das Motorrad zu entwickeln.
Ohnehin sollte man es zu Beginn langsam angehen lassen, da die Automatismen noch nicht wieder so von der Hand gehen, wie zum Ende der letzten Saison. Zudem sollten die Motorradfahrer damit rechnen, dass die Autofahrer sich wieder an die Motorradfahrer gewöhnen müssen und man daher noch leichter übersehen wird.
Michael Lenzen empfiehlt zu Beginn der Saison ein Sicherheitstraining. Der Motorradfahrer-Verband bietet selbst zahlreiche Trainings an, vom Einsteiger- bis zum Kurventraining und Traininig im Realverkehr. Einzelschulungen und Kurse für Gespannfahrer gehören ebenfalls zum Angebot.
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