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Jutta Kruft

Ahrtal als innovative und nachhaltige Tourismusregion

(v.l.) David Bongart, Meike Carll, Erster Beigeordneter Hans-Werner Adams, Erster Beigeordneter Peter Diewald, Sebastian Kniel, Geschäftsführer Christian Senk, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Jan F. Kobernuß, Landrätin Cornelia Weigand, Bürgermeister Guido Nisius, Denis Hüttig, Bürgermeister Dominik Gieler.

(v.l.) David Bongart, Meike Carll, Erster Beigeordneter Hans-Werner Adams, Erster Beigeordneter Peter Diewald, Sebastian Kniel, Geschäftsführer Christian Senk, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Jan F. Kobernuß, Landrätin Cornelia Weigand, Bürgermeister Guido Nisius, Denis Hüttig, Bürgermeister Dominik Gieler.

Bild: Ahrtal-Tourismus/Max Harrus

Ahrweiler. Ein Meilenstein für den Tourismus im Ahrtal: Erstmals hat die Destination eine eigene Tourismusstrategie. Am vergangenen Montag hat der Ahrtal-Tourismus den Endbericht zum Nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025 vorgestellt. Das rund 130 Seiten starke Papier beschreibt nicht nur die Strategie und Ziele des Ahrtals, sondern liefert auch eine Zielgruppen-Analyse sowie einen Maßnahmen-Katalog von knapp 70 Einzelprojekten. Nach rund 20 Monaten voller Workshops, Ideen-Werkstätten, Befragungen und Potential-Analysen ist die gesamte Ausarbeitung nun auch für die Öffentlichkeit einsehbar. Unter ahrtal.de/tourismuskonzept2025 finden Interessierte alle Informationen.
Zur Vorstellung im Hotel Aurora begrüßte Denis Hüttig, Vorstandsmitglied des Ahrtal-Tourismus, insbesondere Ministerin Daniela Schmitt vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, welches die Finanzierung der gesamten Konzeptentwicklung übernommen hat. Als Vertreter der Kommunen waren Bürgermeister Dominik Gieler (Verbandsgemeinde Altenahr), der Erste Beigeordnete Peter Diewald (Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Bürgermeister Guido Nisius (Verbandsgemeinde Adenau) und der Erste Beigeordnete Hans-Werner Adams (Stadt Sinzig) mit dabei. Von Seiten des Kreises Ahrweiler nahm Landrätin Cornelia Weigand am Termin teil.
„Das Nachhaltige Tourismuskonzept Ahrtal 2025 bündelt Ideen für einen Aufbruch, für eine wirtschaftlich starke, nachhaltige und liebenswerte Tourismusregion“, sagte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Knapp zwei Jahre nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe haben alle touristischen Akteure an der Ahr in einem breiten Schulterschluss aus Tourismuswirtschaft, Weinwirtschaft, Kommunen, aber auch unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Politik und der Fachorganisationen im gesamten Ahrtal eine fundierte und zukunftsweisende Strategie erarbeitet und weiterentwickelt.“ Als Land habe man die Bemühungen vor Ort stets intensiv begleitet und auch finanziell mit rund 1,2 Millionen Euro zusätzlich zur üblichen Tourismusförderung unterstützt. Diese Unterstützungszusage gelte auch weiterhin. So überreichte Schmitt einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 50.000 Euro für die Fortführung der erfolgreichen Kampagne „We AHR Open“. „Ich wünsche Ihnen allen weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg bei der Umsetzung der vor Ihnen liegenden Aufgaben“, so die Ministerin.
Der herausgearbeitete Leitgedanke des Tourismuskonzeptes: Das Ahrtal soll DIE nachhaltige und innovative Natur- und Weinregion in Deutschland werden. Darüber hinaus soll das Ahrtal für ein starkes „Wir-Gefühl“, für Premium-Qualität und beste Gastlichkeit sowie für einen perfekten Lebensraum für alle Generationen und zufriedene Fachkräfte stehen. In den Zielgruppen finden sich Wein- und Naturgenießer ab 50 Jahren und aktive Naturgenießer, aber auch eine jüngere Zielgruppe ab ca. 30 Jahren, die genussorientierte Entschleunigung sucht. Das gesamte Tourismuskonzept steht unter dem übergeordneten Ziel der Nachhaltigkeit.
„Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen hat das Thema Nachhaltigkeit im Ahrtal noch mehr als in anderen Destinationen an Bedeutung gewonnen“, erklärte Denis Hüttig. Das Ahrtal stelle sich mit dem Nachhaltigen Tourismuskonzept der Aufgabe, konkrete Nachhaltigkeitsprojekte auf betrieblicher, kommunaler und regionaler Ebene umzusetzen. „Im Tourismus reicht Wiederaufbau langfristig nicht aus! Das Ahrtal muss sich mit Innovation und Nachhaltigkeit neu positionieren. Das geht nur mit neuen Angeboten und Maßnahmen!“, verdeutlichte Hüttig. So wurden alle im Konzept enthaltenen Projekte und Maßnahmen auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit bewertet.
Aus der Liste der rund 70 möglichen Einzelprojekte wurden bereits einige Leitprojekte priorisiert. So finden sich ganz oben auf der Wunschliste beispielsweise die Hängebrücke bei Walporzheim, welche auf Höhe der Bunten Kuh den Rotweinwanderweg und den AhrSteig miteinander verbinden soll, und der Skywalk in der Nähe des Regierungsbunkers in Ahrweiler. Eine zentrale Bedeutung kommt auch dem Wiederaufbau der Ahr-Thermen zu, welchen die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Eigentümerin koordiniert. Zum Thema Flutmuseum steht derzeit die Option im Raum, dieses mit einem möglichen International Crisis Center Ahr (ICCA) zu verbinden. Während für das Flutmuseum als Einzelprojekt bereits eine Machbarkeitsstudie veröffentlicht wurde, ist die von der Kreisverwaltung Ahrweiler in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für das ICCA noch in Arbeit. „Sobald diese vorliegt, können weiterführende Entscheidungen mit allen Beteiligten getroffen werden“, sagte Christian Senk, Geschäftsführer des Ahrtal-Tourismus.
Er machte deutlich, dass auch zum Fortführen der Projekte Hängebrücke und Skywalk zeitnah Finanzmittel benötigt werden. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium hat bereits signalisiert, eine Förderung zu prüfen. „Wir rechnen fest damit, dass das Land uns in unserem Vorhaben unterstützen wird“, ist Senk optimistisch. Grundsätzlich beginne nun die eigentliche Arbeit, nämlich Leitprojekte in die Umsetzung zu bringen. „Wichtigste Aufgabe wird die Erörterung von Finanzierungsmöglichkeiten sein. Mit dem Tourismuskonzept haben wir jetzt auch die Grundlage für die Anwerbung potentieller Investoren und für mögliche Fördertöpfe. Denn klar ist, dass das Ahrtal weiterhin enorme Unterstützung benötigen wird.“
Zum Abschluss des Termins dankte Senk im Namen des Ahrtal-Tourismus ganz besonders David Bongart, welcher als Projektleiter die Konzeptentwicklung maßgeblich begleitet und mit gesteuert hat. „Dass wir nun den vollständigen Endbericht vorliegen haben, ist vor allem seiner engagierten Projektleitung zu verdanken“, lobte Senk. Er verabschiedete Bongart, welcher seit Januar neue Aufgaben an der Mosel übernommen hat und kündigte an, dass die Stelle des Projektleiters zeitnah neu besetzt werde.

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