Julia Borsch

Achtsamkeit im Grünen

Thalveldenz (jb). Für viele Menschen ist der Wald ein Ort der Erholung - für andere ist er ein Ort der Transformation. So auch für die 40-jährige Sozialpädagogin Jessica Tittelbach-Morgens aus Thalveldenz, die mit ihrem Angebot rund ums Waldbaden Wege zur inneren Ruhe eröffnet.

Unter dem Namen Waldnomaden bietet sie achtsamkeitsbasierte Kurse an, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen sollen. Ihre Motivation ist dabei tief in der eigenen Biografie verwurzelt.

"Meine Liebe zum Wald begleitet mich schon mein ganzes Leben", erzählt sie im Gespräch. Aufgewachsen in einem idyllischen Seitental der Mittelmosel, sei der Wald für sie immer ein "stiller Rückzugsort und kraftspendender Begleiter" gewesen. Der entscheidende Impuls, aus dieser persönlichen Verbindungen auch eine berufliche Berufung zu machen, kam erst später: Während einer Weiterbildung zur achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie, bei der eine Gehmeditation im Wald auf dem Programm stand. "Noch tiefer als in der klassischen Meditation kam ich zur Ruhe und erkannte, wie sehr mein Leben zuvor von Geschwindigkeit geprägt war", erinnert sie sich. "Ich spürte: Das ist das fehlende Puzzleteil."



Praxis statt Theorie


Heute bietet die 40-Jährige Kurse im Waldbaden an. Das Ziel? Menschen wieder in Verbindung mit ihrer eigenen Wahrnehmung zu bringen. Dabei geht es nicht um esoterischen Zauber, vielmehr verfolgt Jessica einen bodenständigen und alltagstauglichen Ansatz:
"Oft höre ich, Waldbaden sei ‚esoterischer Hokuspokus' oder bestehe lediglich darin, Bäume zu umarmen. Dabei steckt so viel mehr dahinter: Achtsamkeit in der Natur ist eine nachweislich wirksame Methode, um Stress zu reduzieren, das Wohlbefinden zu steigern und den eigenen Gedankenstrom zu beruhigen."

Ihre Kurse kombinieren fundierte Elemente der Achtsamkeitspraxis mit ihrer sozialpädagogischen Erfahrung. Dabei spielen gezielte Sinneswahrnehmung, Entschleunigung und das bewusste Erleben des Augenblicks eine zentrale Rolle. "Ein zentrales Element meiner Kurse ist es, sich bewusst zu entspannen und bewusst zu werden, dass wir nicht mit unseren Gedanken identifiziert sind", erklärt sie. "Denn häufig sind es gar nicht die äußeren Umstände, sondern unsere gedanklichen Bewertungen, die Stress erzeugen."

 

Beruf und Berufung


Hauptberuflich arbeitet sie als Sozialpädagogin mit chronisch psychisch erkrankten Menschen. Zwar lasse sich das Waldbaden nicht direkt in den Arbeitsalltag integrieren, doch Aspekte wie Achtsamkeit und Perspektivwechsel fließen immer wieder in ihre Arbeit ein. "Gerade in belastenden Lebenssituationen können sie eine hilfreiche Ergänzung sein, um neue Impulse zu setzen und einen Zugang zur eigenen Wahrnehmung zu schaffen."

Weitere Informationen zu Jessicas "Waldbaden"-Angebote erhalten Interessierte hier.  

 


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