"Aus Fremden können Freunde werden"
Aus Fremden können Freunde werden: Unter diesem Motto stellte in der Evangelischen Christuskirche in Wittlich der bekannte Remscheider Kirchenmusiker Christoph Spengler neue Gemeindelieder. Mit seiner Band und Gesangsgruppe lud er nicht nur zum Zuhören ein, es durfte natürlich auch kräftig mitgesungen werden. Insgesamt 16 neue Lieder wurden dargeboten, viele gingen zu Herzen oder machten nachdenklich. Das Konzert am Vorabend des ersten ökumenischen Gemeinde(n)fests der Evangelischen Kirchengemeinde und der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Wittlich stimmte vorzüglich auf den nächsten Tag ein. In diesem Jahr komponierte Christoph Spengler das Mottolied „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ (Text: Hanns-Dieter Hüsch) für das Reformationsjahr für die Evangelische Kirche im Rheinland.
Gemeinsam unterwegs mit Luther und Franziskus
Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen feierten die Christen der evangelischen Christusgemeinde und der katholischen Pfarreiengemeinschaft im Jubiläumsjahr der Reformation unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ am Sonntag das erste ökumenische Gemeinde(n)fest in Wittlich. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der voll besetzten St.Bernhardkirche startete der Tag, unter dem Motto „Vielfalt im und unter dem Regenbogen“ legten Pfarrer Bruno Comes und Pfarrerin Susanne Triebler ein besonderes Augenmerk auf das Gemeinsame der Glaubensgemeinschaften, nicht das vermeindlich Trennende. Kantor Reinhold Schneck und Chorleiter Tilman Bruus mit dem gemeinsamen Chor begleiteten den Gottesdienst musikalisch.Markt der Möglichkeiten
Die Fürbitten und Bibelworte wurden durch die VertreterInnen der drei am Fest beteiligten Kirchen Elisabeth Heiseler, Karl-Heinz Musseleck und Anne Wettstein gelesen. Musik erklang bei den zahlreichen Ständen auf der die Kirchen verbindenden St. Bernhardstraße. Unter dem Motto „Markt der Möglichkeiten“ fanden sich hier viele caritative (=katholische) und diakonische (=evangelische) Gruppen der Stadt. Hier stellten sich auch konfessionsübergreifende Akteure vor, z. B. die Tafel, die Initiative „Rückenwind“, die Hospizinitiative, die Auto- und Radwegekirche St. Paul, die Weltgebetstagsfrauen, der Eine-Welt-Laden und Maria-Grünewald. Nicht zu vergessen das gemeinsame Angebot für Kinder mit vielen Spiel- und Aktionsangeboten. An der Christuskirche hatte der Frauenkreis ihren Flohmarktstand aufgebaut. Zwei Stände fielen besonders ins Auge: Die dem Thesenanschlag in Wittenberg vor 500 Jahren nachempfundene Kirchentür mit seinen daneben lebensgroß dargestellten Protagonisten Luther und dem heutigen Papst Franziskus sowie die Aktion „Wittlicher Bibel“. Viele auch heute aktuelle Thesen und Forderungen wurden an die Kirchentür genagelt.An der Basis scheitert es nicht
An der Basis, den Wittlicher Christen, liegt es nicht, wenn es stockt und hakt. Vieles ist hier schon gelebte Normalität beim gemeinsamen Miteinander. Der Stand der „Wittlicher Bibel“, der zweite Hingucker, animierte dazu, sein persönliches Lieblingsstück aus der Bibel zu schreiben, zu gestalten oder auszuschmücken. Die Aktion läuft über den Tag hinaus und wird fortgeführt. Nach dem Essen und der Information an den Ständen verlagerte sich der Schwerpunkt des Geschehens etwas zur Christuskirche. Zu einem gemeinsamen Bibelkreistrafen sich Christen im Dachgeschoss des Gemeindehauses. Sola scriptura war eine der Forderungen Luthers. Ein Auszug des Theaterstücks „Von dem sterbenden reichen Menschen, genannt Hecastus“ (nach Hans Sachs) wurde anschließend in der Christuskirche gegeben. Karl-Heinz Musseleck mit seinem Team machte nachdenklich, betroffen und hoffnungsfroh.Synchronkonzert von Michaela und Reinhold Schneck
Vor dem nächsten Höhepunkt, dem zeitgleichen Orgelkonzert von Michaela und Reinhold Schneck in St. Bernhard und der Christuskirche, bestand noch ausreichend Zeit, den Fragebogen zum Lutherquiz auszufüllen oder sich die „Luthermeile“ im Gemeindehaus anzusehen. Auf ihr sind auf 7 Metern Wandfläche die einzelnen Stationen des Protestantismus dargestellt und erläutert. Besondere Berücksichtigung auch hier: Die Wittlicher Geschichte und ihre Verhältnisse. Eine passendere Verbindung der Kirchen konnte es nicht geben: Das Synchron-Orgelkonzert aus St.Bernhard und aus der Christuskirche. Wurde in der einen Kirche gespielt, schwieg die Orgel der anderen Kirche. Beim nächsten Stück von Bach und Co. war es umgekehrt. Kein Ton ging für die Zuhörer aber verloren, weil das Konzert in die jeweils andere Kirche via Lautsprecher übertragen wurde. Ein Bravo den beiden Organisten und der Technik. Mit einer Taizé-Andacht in der Christuskirche fand das ökumenische Fest einen stimmungsvollen Abschluss. Pfarrer Johannes Burgard und die Familie Heinz hatten nachdenkliche Texte und Bibelstellen zusammengestellt, sie wurden von diesen vorgetragen und musikalisch begleitet, unterstützt durch Reinhold Schneck am Klavier.
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