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"Deine Kippe für eine Stimme"

Bernkastel-Kues. Mit dem Projekt "Kippster" sagt die Stadt Bernkastel-Kues Zigarettenkippen den Kampf an und will Raucher für das Thema sensibiliseren.

Ein Raucher gibt mit seinem Zigarettenstummel seine Stimme ab.

Ein Raucher gibt mit seinem Zigarettenstummel seine Stimme ab.

Bild: Stadt Bernkastel-Kues

Sie sind klein und giftig – die Zigarettenstummel. Kein anderer Müll wird so selbstverständlich in der Umwelt entsorgt wie Zigaretten. Weltweit machen sie den größten Anteil an Abfällen aus, der in Städten aufgesammelt wird. Hierdurch entstehen neben einem unschönen Erscheinungsbild hohe Reinigungskosten für die Allgemeinheit. Doch noch viel schlimmer ist die hohe ökologische Belastung durch die Zigarettenstummel. Die Filter enthalten eine Vielzahl krebserzeugender Substanzen wie Nikotin, Arsen oder polyzyklische Kohlenwasserstoffe, die in den Boden und in Gewässer gelangen. Werden sie nicht entsorgt, kann es Jahrzehnte dauern bis die Filter zerfallen.

Raucher fürs Thema sensibilisieren

In Bernkastel-Kues sollen Raucher mit einem sogenannten „Kippster“ für die Problematik sensibilisiert werden. Statt den Stummel auf den Boden oder direkt in den Gully zu werfen, soll der „Kippster“ dazu animieren mit der Kippe seine Stimme abzugeben. Aktuell stellt der „Kippster“ folgende Frage: „Werfen Sie Ihre Zigarettenstummel zu Hause auch einfach auf den Boden?“ Der eigene Kippenstummel kann dann in das Fach „Ja“ oder „Nein“ eingeworfen werden. Im regelmäßigen Abstand wird die Entwicklungsagentur, die das Projekt angestoßen hat, die Fragen austauschen oder themenspezifische Hintergrundinformationen positionieren, wie zum Beispiel: „Wussten Sie, dass eine Zigarette 40-60 Liter Grundwasser verseuchen kann?“

70 Quadratmeter, 5 Minuten, 80 Zigarettenstummel

Rolf Schmidt von der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues hat in einem Selbstversuch die Müllproblematik durch Zigarettenstummel erkannt und entschlossen, aktiv zu werden: „Innerhalb von fünf Minuten haben wir auf einer Fläche von 70 Quadratmetern 80 Zigarettenstummel aufgesammelt. Mit dem Projekt wollen wir informieren und das Bewusstsein der Menschen schärfen, ihre Kippenstummel in den vorhandenen Aschenbechern zu entsorgen, um so dazu beizutragen, die Umwelt zu schützen und das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität zu verbessern.“

Der erste „Kippster“ ist am Gestade an der Treppe zum Parkplatz aufgestellt worden. Die ersten „Kippenstimmen“ sind auch schon abgegeben worden.


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