Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 11. Oktober einen Friedensgottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Klausen gefeiert. Anlass war die Eröffnung der Ausstellung „Der Krieg an Mittelmosel und Hunsrück 1734/1735 – 280 Jahre Schlacht von Klausen“.
In seiner Predigt zog er Parallelen zu dem polnischen Erbfolgekrieg von 1734/1735 sowie den aktuellen Kriegs- und Krisenherden in der Welt. Und er rief die Gläubigen auf, sich für den Frieden einzusetzen und um Gottes Hilfe zu beten. „Worte allein reichen nicht, um gegen Gewalt anzureden, aber es reicht auch nicht, bloß Gewalt gegen Gewalt zu setzen“, mahnte Ackermann.
Er ermutigte die Gläubigen ganz bewusst dazu, neben den Flüchtlingen, Helfern und Politikern auch die „Peiniger, Täter und Verbrecher“ mit in ihr Gebet einzubeziehen, damit Gott ihnen begegne und sie bekehre. Zwar sei ihm bewusst, dass vielen dies wohl menschlich schwerfalle, räumte der Bischof ein. Doch: „Vielleicht ist es die Kinderpuppe in einem zerbombten Haus“, die die Täter zu einem Umdenken bewege, sagte er und verwies auf die Botschaft Jesu: „Segnet die, die euch verfluchen“.
Worte allein reichen nicht
Vor 280 Jahren trugen die Truppen des deutschen Kaisers und das französische Heer im Zuge des polnischen Thronfolgekriegs ein Gefecht zwischen Rivenich und Esch aus. Über 60.000 Soldaten kämpften dort, 250 von ihnen starben. Der Blick in die Geschichte zeige, dass es immer wieder Kriege und Konflikte gebe, deren Auswirkungen international zu spüren seien, erklärte der Bischof.
So spielten sich auch heute etwa die Konflikte in Afrika und im Nahen Osten weit von uns entfernt ab. „Aber jetzt bekommen die Konflikte eine gewisse Nähe, bekommen Gesicht durch die Flüchtlinge, die zu uns kommen.“ Pater Albert Seul, Pfarrer und Wallfahrtsrektor in Klausen, erklärte: „Wir leben heute in kriegerischen Zeiten und wollen für den Frieden beten.“
Krieg ist das Allerschlimmste
Auch die Ausstellung richtet den Blick auf die Leiden der Zivilbevölkerung um den Menschen zu sagen: „Krieg ist das Allerschlimmste“, betonte der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes und Schirmherr des Projektes bei der Ausstellungseröffnung im Anschluss an den Gottesdienst.
Die Wanderausstellung wird vom 11. Oktober bis 29. November im Klostergut Klausen, Bernkasteler Straße 1, täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist frei. Anschließend wird die Ausstellung unter anderem noch in Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Wittlich, Simmern und Trier zu sehen sein.
Weitere Informationen unter www.klausen.de. Foto: Bistum Trier