Kultur trifft Historie
"Die Scheune ist ein Hauptdarsteller"
Comedy, Lesungen, Kabarett - schon immer fühlte sich der Initiator und Organisator der "Eifelkulturtage" von den kleinen Dörfern, Bürgerhallen und Sälen der Eifel angezogen. Von der Kulturscheune in Willwerscheid ist er restlos begeistert: "Ich kenne keinen Ort, der so etwas bietet. Hier haben wir es mit einem echten "Hauptdarsteller" zu tun. Herzstück ist der funktionale Veranstaltungssaal mit Bühne und angrenzender Bar im Erdgeschoss mit Platz für rund 110 Personen. Die Galerie im Obergeschoss kann zudem gastronomisch genutzt werden. Die Vorstellung, hier bei einem Glas Wein mit Künstlern ins Gespräch zu kommen fällt leicht. Wie kommt man auf die Idee eine alte Scheune zu sanieren? Martin und Alex Becker-Ulmen haben sich von 2017 bis 2019 in das "Abenteuer" mit dem alten Gemäuer gestürzt, zu dem auch ein Appartementhaus gehört. Kräftezehrende Sanierungsphasen liegen hinter ihnen; gemeinsam mit Freunden stemmten sie alles in Eigenleistung. "Dann kam Corona und machte uns einen Strich durch die Rechnung", erzählt Martin Becker Ulmen und ergänzt, dass man anfangs ziemlich viel Fantasie gebraucht habe, sich vorzustellen, was man aus der Scheune machen könnte. "Schließlich stellten wir fest, dass "Kunst, Kultur und Gastronomie unser Ding sind!"
Freizeit-Erlebnis mit authentischer Gastronomie
Becker-Ulmen, der Erfahrung im Event-Bereich hat und bereits große Festivals wie das Riez Open Air mitorganisiert hat, kontaktierte schließlich einfach Rainer Laupichler. Die Freude über die entstandene Kooperation ist groß. "Jeder einzelne Veranstaltungstag soll ein Freizeit-Erlebnis erster Klasse werden," plant der Inhaber. Dazu gehört auch eine zeitgemäße und authentische Gastronomie: "Hochwertige, nachhaltige Produkte von kleinen, regionalen Anbietern und Manufakturen, möglichst in Bio-Qualität"." Finanziert wird das ambitionierte Kulturprojekt komplett in Trägerschaft der Eifelkulturtage ohne kommunales Geld und ohne den Kultursommer Rheinland-Pfalz. "Unser Budget bewegt sich im ersten Jahr zwischen 75.000 und 80.000 Euro und wird ausschließlich durch Eintrittsgelder, Sponsoren und Fördervereinsmitglieder finanziert," erläutert Rainer Laupichler. "Je kleiner eine Location, desto schwieriger gestaltet sich die Finanzierung über den reinen Ticketverkauf," ergänzt Fördervereins-Vorsitzende Sabine Schwiemann. "Deshalb möchten wir langfristig weitere Fördervereinsmitglieder und Sponsoren gewinnen." Insgesamt acht Mitglieder gehören dem neuen Förderverein bisher an, zweite Vorsitzende ist Elisabeth Thiel. Und so macht die kleine Gemeinde Willwerscheid demnächst mit einem großen Festival von sich reden, während die alte Scheune ihre Geschichte auf ganz eigene Weise fortschreibt. Ein Zusammenspiel von Kunst, Kultur, kreativen Menschen und zeitlosen Werten. Das dürfte eine zukunftsfähige Mischung sein!
Das Programm:
- 27. April: Marcel-Adam Trio, Chansons d'amour'
- 20. Mai: Michael Hatzius: "Die Echse", Puppenspiel
- 15. Juni: Carmela de Feo: "Groß! blond! erfolgreich! Musik-Comedy
- 13. Juli: Kabarett à la surprise: "Im Dreierpack", Mixed-Show
- 10. August: Tobias Sudhoff: "Iss was?!", Kabarett, Küche & Musik
- 7. September: Johannes Flöck: "Schöner schonen-Humor für Hektikverweigerer", Comedy
- 12. Oktober: Robert Gries: "Klüngel, Kölsch & Karneval", Köln-Show
- Infos & Tickets: www.eifelkulturscheune.de