Die Agentur für Arbeit in Trier hat viele positive Zahlen zur Arbeitslosenstatistik 2018 vorgelegt. Es gibt allerdings auch einen Negativtrend, dem man mit neuen Initiativen entgegenwirken will.
Das Jahr 2019 hat gerade begonnen, doch die Agentur für Arbeit Trier wirft noch einmal einen Blick zurück auf das Jahr 2018 und zieht eine gute Bilanz: Die Zahl der Arbeitslosen ist 2018 in der Region Trier gesunken. Im Durchschnitt befanden sich 9.418 Menschen in Arbeitslosigkeit. Im Vergleich zu 2017 sind das 1.149 Arbeitslose weniger.
2018 waren im Jahresdurchschnitt 5.154 Männer arbeitslos, 633 Männer bzw. 10,9 Prozent weniger als noch 2017. Bei den Frauen lag der Rückgang von 4.780 auf 4.264 bei 516 Frauen und 10,8 Prozent. 2018 verringerte sich der Bestand der deutschen Arbeitslosen um 11,0 Prozent und der, der ausländischen Arbeitslosen um 10,2 Prozent. Das ist ein Rückgang von 914 arbeitslosen Deutschen auf nun 7.391 Personen sowie 230 Ausländern auf 2.014 Personen. Auch konnten 89 mehr Schwerbehinderte in 2018 ihre Arbeitslosigkeit beenden als noch im Jahr zuvor. 2017 waren es 743 arbeitslose Schwerbehinderte, in 2018 lag die Zahl bei 654.
Die Zahl der Arbeitslosen ohne Berufsabschluss nahm um 181 Personen von 4.309 auf 4.491 zu. "Mithilfe von geförderten Weiterbildungen, auch schon vor Eintritt einer möglichen Arbeitslosigkeit, versuchen wir diese Personen zu unterstützen", so Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier.
Von den ehemals 2.837 Langzeitarbeitslosen in 2017 verblieben in 2018 nur durchschnittlich 2.369 in einer länger anhaltenden Arbeitslosigkeit, das ist ein Rückgang von 16,5 Prozent.
Die Zahlen für Bernkastel-Wittlich
Auf die Region Bernkastel-Wittlich bezogen, waren im Jahresdurchschnitt 1.987 Personen ohne Job. 2017 waren es noch 2.200 Menschen. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 53,3 Prozent davon sind Männer, der Rest Frauen. In allen Altersgruppen konnten die Zahlen der Arbeitslosen gesenkt werden. Besonders erfreulich ist der starke Abbau bei den 15 bis 20-Jährigen. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen um ganze 25 Prozent. Doch nicht überall sieht es so positiv aus: Die Anzahl der arbeitslosen Menschen ab 55 Jahren stieg um 2,4 Prozent, von durchschnittlich 596 auf 610 Personen 2018.
Gut lief es hingegen für die arbeitssuchenden Ausländer. Hier suchten 2018 nur noch 393 anstatt 468 eine Arbeit. Ähnliches bei den Langzeitarbeitslosen. Hier waren nur noch 442 Erwerbsfähige arbeitslos. Im Jahr davor waren es noch 520 Menschen. Der Rückgang beträgt hier über 15 Prozent. Prozentual hat sich die Höhe der Arbeitslosen im Gesamtgebiet Bernkastel-Wittlich um 9,7 Prozent gesenkt.
Die Zahlen für Bitburg-Prüm
In der Region Bitburg-Prüm waren im Jahresdurchschnitt 1364 Personen ohne Job. 2017 waren es noch 1553 Menschen. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 54,6 Prozent davon sind Männer, der Rest Frauen. In allen Altersgruppen konnten die Zahlen der Arbeitslosen gesenkt werden. Besonders erfreulich ist der starke Abbau bei den jungen Menschen von 15 bis 25 Jahren um 17,4 Prozent. Sogar die Situation der arbeitslosen Personen ab 55 Jahren hat sich leicht gebessert. Waren 2017 noch 349 Menschen ohne Job, waren es 2018 sechs weniger. Noch besser lief es für die arbeitssuchenden Ausländer. Hier suchten 2018 nur noch 299 anstatt 352 einen Job. Ähnliches bei den Langzeitarbeitslosen. Hier waren noch 310 Erwerbsfähige arbeitslos. Im Jahr davor waren es noch 363 Menschen. Der Rückgang beträgt hier 14,5 Prozent.
Prozentual hat sich die Höhe der Arbeitslosen im Eifelkreis Bitburg-Prüm um 12,2 Prozent gesenkt.
Positive Bilanz
In der Region Trier insgesamt gesehen ist die Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent auf 3,2 Prozent gesunken. Heribert Wilhelmi schätzt die Situation positiv ein: "Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und es besteht eine hohe Nachfrage an Arbeitskräften."
Obwohl in fast allen Personengruppen ein Rückgang der Arbeitslosen zu beobachten ist, fiel es einer Gruppe deutlich schwerer, ihre Situation zu ändern: den Arbeitslosen ohne Berufsabschluss. In dieser Personengruppe sind viele Erwerbsfähige unter 25 Jahren zu finden. Das liegt einerseits daran, dass junge Arbeitssuchende oft verschiedene Berufe ausüben, ohne sich vorerst fest für eine Ausbildung zu entscheiden, andererseits sind hier viele mit Migrationshintergrund zu finden, die aufgrund fehlender Qualifikationen noch keine Berufsausbildung erlangt haben. "Ohne entsprechende berufliche Qualifikationen ist es immer schwieriger den Weg aus der Arbeitslosigkeit zu finden.", beurteilt Heribert Wilhelmi die Lage. "Mithilfe von geförderten Weiterbildungen, auch schon vor Eintritt einer möglichen Arbeitslosigkeit, versuchen wir diese Personen zu unterstützen."
Mehr Hilfe leisten
Dafür sind Anfang des Jahres zwei neue Gesetze in Kraft getreten. Durch das neue Teilhabechancengesetz sollen Langzeitarbeitslose durch einen Lohnkostenzuschuss und eine verbesserte individuelle Unterstützung wieder am Arbeitsleben teilhaben können.
Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit zur Weiterbildung über das Qualifizierungschancengesetz, welches ebenfalls am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Dadurch können sich Erwerbstätige in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit weiterbilden lassen. Die Agentur übernimmt einen Teil der Kosten, wenn die Weiterbildung dazu dient in der sich wandelnden Arbeitswelt weiterhin fit zu bleiben. Darüber hinaus können Arbeitgeber nicht ausreichend qualifiziertes Personal einstellen und diese in Zusammenarbeit mit der Agentur während der Beschäftigung zur Fachkraft weiterbilden. "Wir müssen die Arbeitgeber davon überzeugen, dass sie auch Personen eine Chance geben, die im ersten Moment nicht ganz für die Stelle geeignet sind. Mit den Weiterbildungen können wir sie dann gemeinsam fördern", sagt Heribert Wilhelmi. So bleibt die Förderung von gering qualifizierten Personen auch weiterhin eines der Hauptaugenmerke bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern in der Region.
Doch auch für Hochqualifizierte möchte man sich stärker engagieren. Stefanie Adam, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier sieht zum Beispiel an der Universität Trier Handlungsbedarf: "Wir möchten den Career Service an der Uni ausbauen, um den jungen Menschen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern." Außerdem sind noch weitere Initiativen geplant, die einen stärkeren Fokus auf die Beratung von Arbeitssuchenden legen sollen.
operativen Geschäftsführerin
operativen Geschäftsführerin
operativen Geschäftsführerin
In diesen Branchen wurden die meisten freien Stellen im Jahr 2018 gemeldet:
- Arbeitnehmerüberlassung (4.354 Stellen)
- Handel, inkl. KFZ (1.753)
- Verarbeitendes Gewerbe (1.749 Stellen)
- Gesundheit- und Sozialwesen (1.096 Stellen)
- Gastgewerbe (992 Stellen)
- Freib., wissenschaftl. und technische DL (898 Stellen)
- Öffentliche Verwaltung (557 Stellen)
- Verkehr und Lagerei (500 Stellen)
- Unterricht und Erziehung (205 Stellen)
(red.)