Stefanie Baumann

Zensus: Wissen, was Morgen zählt

Brauchen wir mehr Schulen, Studienplätze oder Seniorenheime? Gibt es genügend Wohnungen? Wo muss der Staat investieren? Um Fragen wie diese beantworten zu können, findet europaweit alle zehn Jahre eine Befragung per Zufallsstichprobe ausgewählter BürgerInnen statt: der Zensus.
Wie leben und arbeiten die Menschen in Deutschland? Dies herauszufinden ist Ziel des Zensus. Für die Interviews im Landkreis Bernkastel-Wittlich werden noch HelferInnen gesucht.

Wie leben und arbeiten die Menschen in Deutschland? Dies herauszufinden ist Ziel des Zensus. Für die Interviews im Landkreis Bernkastel-Wittlich werden noch HelferInnen gesucht.

Bild: Statistische Ämter des Bundes und Länder 2022

2022 ist es wieder soweit, die Datenerhebungen laufen von Mitte Mai bis Mitte August auch im Landkreis Bernkasel-Wittlich. Vorbereitet und durchgeführt wird der Zensus in Deutschland von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder.
Wie viele Menschen genau leben bei uns?
Ein wichtiges Ziel ist die Aktualisierung der Einwohnerzahl. Denn die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen kann von den Melderegistern abweichen, wie der Zensus im Jahr 2011 gezeigt hat. Von der Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden hängen beispielsweise die Höhe des Länderfinanzausgleichs, die Einteilung von Wahlbezirken und auch die Größe von politischen Gremien ab. Neben der Bedeutung für politische Planungen und gesellschaftlich notwendige Entscheidungen, dienen die Ergebnisse auch als Grundlage für zahlreiche Statistiken. In erster Linie werden für den Zensus 2022 Daten aus bestehenden Verwaltungsregistern genutzt. Darüber hinaus werden mit einer stichprobenartigen Haushaltsbefragung und Online-Fragebögen Daten erfasst. Nicht alle Menschen werden befragt; das unterscheidet den Zensus von einer vollständigen Volkszählung. Personen nach Zufallsprinzip ausgewählt Für die Befragungen im Kreis wurden etwa 11.000 Personen nach dem Zufallsprinzip vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz ausgewählt. Sie werden per Post über ihre Auskunftspflicht informiert und persönlich vor Ort von einer mit der Erhebung beauftragten Person befragt. Diese Person erfasst auf einem Fragebogen grundlegende Daten wie Name, Anschrift, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Familienstand. Sollte das Infektionsgeschehen eine persönliche Befragung unmöglich machen, ist eine telefonische Befragungsvariante vorgesehen.
Erhobene Daten sind strikt geheim
In der Kreisverwaltung gibt es für den Zensus eine Erhebungsstelle, die das Verfahren koordiniert. Für die Haushaltsbefragung werden 120 Ehrenamtliche gesucht, die durchschnittlich 35 Haushalte aufsuchen und in diesem Rahmen etwa 90 kurze persönliche Interviews führen. Die Interviewenden müssen volljährig sein und über gute Deutschkenntnisse verfügen. Sie sollten kontaktfreudig, freundlich, zuverlässig, verschwiegen und mobil sein. Für diese ehrenamtliche Nebentätigkeit wird eine steuerfreie Aufwandentschädigung gezahlt. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der durchgeführten Befragungen. Bei 90 erfolgreich durchgeführten Befragungen beträgt die Aufwandsentschädigung im Schnitt zwischen 750 und 850 Euro. Die erhobenen Daten unterliegen einer strikten Geheimhaltung und werden anonymisiert ausgewertet. Sie dienen der statistischen Auswertung und werden danach vernichtet. "Es geht nicht darum, etwas über die individuellen Lebensverhältnisse oder persönliche Einstellungen zu erfahren, sondern darum. eine Datenbasis zu erhalten", teilt Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts, mit.
Ehrenamtliche gesucht
Die Kreisverwaltung sucht 120 Ehrenamtliche, die ca. 35 Haushalte aufsuchen und in diesem Rahmen etwa 90 kurze Interviews führen. Es wird eine steuerfreie Aufwandentschädigung gezahlt (s. Text) Wer die Durchführung des diesjährigen Zensus als Erhebungsbeauftragte/r begleiten möchte, erreicht die Zensus-Erhebungsstelle des Kreises Bernkastel-Wittlich telefonisch unter 06571/14-2060 oder per E-Mail unter zensus.info@bernkastel-wittlich.de
 


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