Simone Wunder

Aktionstag „Schichtwechsel“: gelebte Inklusion in der Region

Martin Gorges, Abteilungsleiter für berufliche Bildung der Caritas Werkstätten Kreis Cochem-Zell, über die Bedeutung des Aktionstags "Schichtwechsel"

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Cochem/Dohr/Faid. Menschen mit und ohne Behinderung tauschten am heutigen bundesweiten Aktionstag „Schichtwechsel“ für einen Tag ihre Arbeitsplätze. Auch die Caritas Werkstätten Cochem beteiligten sich und ermöglichten gemeinsam mit fünf regionalen Betrieben und Einrichtungen wertvolle Begegnungen auf Augenhöhe.
Mit dabei waren die Kampf Wickeltechnik GmbH & Co. KG in Dohr, der Bauhof der Stadt Cochem, die Verbandsgemeindeverwaltung Cochem, die Westnetz GmbH in Faid sowie die Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr in Ulmen. Während die Teilnehmenden aus den Werkstätten in den Betrieben neue Berufsfelder kennenlernen konnten, erhielten am Mittag auch die Mitarbeitenden der Partner-Einrichtungen Einblicke in die Arbeitsbereiche der Caritas Werkstätten.
 
Eindrücke aus der Werkstatt
Zum Auftakt führte Rainer Lorenz, Inklusionsassistent der Caritas Werkstätten Cochem, der die Aktion koordinierte, den WochenSpiegel durch die verschiedenen Bereiche der Werkstatt. In der Küche etwa wird nicht nur für die Beschäftigten vor Ort gekocht, sondern auch für Schulen und Kitas in der Region. Ein großes Thema ist zudem die Fertigung von Heizrohrhaltern für Fußbodenheizungen, die in fast jedem Arbeitsbereich produziert werden. Auch die Wäscherei, die Fördergruppe sowie der Entsorgungsfachbetrieb – wo ausgediente Elektrogeräte angeliefert werden können – standen auf dem Programm.
„Der Schichtwechsel ist eine echte Chance für gegenseitiges Verständnis. Er zeigt, was Menschen mit Behinderung leisten können – und wie viel wir alle voneinander lernen können“, betont Lorenz.
 
Freude am Perspektivwechsel
Bei den Besuchen in den Betrieben war deutlich zu spüren, wie sehr die Teilnehmenden die neuen Erfahrungen genossen. Mit Interesse und Freude probierten sie andere Tätigkeiten aus, sammelten Eindrücke aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern und kamen mit vielen Menschen ins Gespräch.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand der symbolische Schichtwechsel statt: Nun waren die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Unternehmen und Institutionen Gäste in den Caritas Werkstätten und konnten die Arbeit der Menschen mit Behinderung hautnah miterleben.
 
Organisiert wird der Aktionstag von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). Er soll helfen, die Leistungen von Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen, Vorurteile abzubauen und mehr Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern.
Die rege Beteiligung in der Region Cochem zeigt: Inklusion ist machbar – wenn Offenheit, Begegnung und gegenseitiger Respekt gelebt werden.

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