Mario Zender

Gullydeckel-Klau: Täter erhielt 10 Euro vom Schrotthändler pro Deckel

Metalldieb gefasst

85 Gullydeckel soll der 19-Jährige gestohlen haben. Beim Schrotthändler bekam er pro Stück zehn Euro dafür.

Bild: Zender

Cochem. Es ist eine Serie, die Autofahrern, Radlern und Fußgängern noch heute einen Schauer über den Rücken jagt: Offenstehende Schächte, plötzlich klaffende Löcher im Asphalt, lebensgefährliche Fallen mitten auf der Straße. Wochenlang rätselte die Region Koblenz und der Kreis Cochem-Zell – wer klaut mitten in der Nacht schwere Gullydeckel?
Jetzt landet der Fall vor Gericht. Ab dem 16. Dezember muss sich ein 19-jähriger Koblenzer vor dem Amtsgericht Cochem verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm eine umfassende Diebstahlserie zur Last legt. Zwischen dem 1. und 18. August 2025 soll der junge Mann gemeinsam mit einem Komplizen insgesamt 85 Gullydeckel gestohlen haben – und damit mutwillig das Leben unbeteiligter Verkehrsteilnehmer aufs Spiel gesetzt haben.
Während nachts die Straßen unsicher waren, soll das Duo die schweren Eisenabdeckungen abmontiert und für insgesamt 834 Euro an einen Schrott- und Metallhändler verscherbelt haben. Ein gefährliches Geschäft – und ein miserabler Preis für einen Schaden, der die Kommunen in die Tausende treibt.
Besonders brisant: Der 19-Jährige ist polizeibekannt und stand bereits mehrfach vor Gericht. Seit dem 15. August 2025 sitzt er aufgrund eines Haftbefehls in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gewerbsmäßigen Diebstahlsowie den versuchten gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Denn: Mit jedem fehlenden Deckel nahm er laut Anklage billigend in Kauf, dass Autos ins Schleudern geraten oder Menschen in die rund 40 Zentimeter tiefen Schächte stürzen könnten.
 

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