Stefan Pauly

Mordprozess gegen Geschwisterpaar hat begonnen

Vor dem Landgericht Koblenz hat der Mordprozess gegen ein Geschwisterpaar aus Polch begonnen. Der 39-Jährige und seine 28-jährige Schwester sollen den Rentner Ruprecht Drathen aus Bullay ermordet haben.

Nach Verlesung der Anklage unterbrach der Vorsitzende der Schwurgerichtskammer die Sitzung und kritisierte die Staatsanwaltschaft ungewöhnlich scharf. Gestern habe die Anklagebehörde noch weitere Vernehmungen in dem Fall angekündigt und diese müssten nun noch dem Gericht und den Verteidigern vorgelegt werden. Richter Ralf Bock: "Das ist völlig ungewöhnlich. Wie sollen sich die Verteidiger vorbereiten?" Staatsanwältin Uta Leonhard: "Ich kann mich dafür nur entschuldigen".  Nach der Unterbrechung sagte die Angeklagte aus. Sie hatte bereits jahrelang bei dem späterem Opfer gebettelt und immer wieder Geld erhalten. Mehrmals war sie auch mit ihren Kindern da, um Geld für sie zu betteln: "Er hat uns immer was gegeben". Dann wollten sie irgendwann an das große Geld. Im Tresor vermuteten sie 40.000 bis 50.000 Euro. Vorher ließen sie Schlüssel von der Seitentür mitgehen. Sie schlichen sich nachts ins Haus, zogen sich Maleranzüge und Masken an. Ihr Bruder sei dann ins Schlafzimmer und habe plötzlich gerufen. Sie sei dann ins Schlafzimmer gelaufen. Dort habe Drathen gelegen. Überall sei Blut,gewesen. Sie habe geweint und sie seien dann gemeinsam geflüchtet. Die Spuren sollten mit Feuerlöschpulver verwischt werden. Der Tatverdächtige jammert vor dem Richter: "Mein Leben ist ein Trauma. Es ist ein Horror seit dem ich in Haft bin. Mein Leben ist quasi vorbei." Richter Ralf Bock: "Das von Herrn Drathen auch." Dann beschrieb der Verdächtige den Tatabend. Immer wieder schlug er die Hände vor das Gesicht und betonte das alles auch für ihn schrecklich sei. Richter Ralf Bock: "Sie werden verstehen, dass wir hier kein Mitleid mit ihnen haben" Foto: Zender


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