Mario Zender

Trotz millionenschwerer Schulden: Kreis Plan Ankauf einer Immobilie in Cochem

Kauf Gebäude

Links neben der Kreisverwaltung Cochem-Zell liegt das Gebäude der ehemaligen „Burg-Apotheke“.

Bild: Zender

Von Mario Zender
Cochem. Kurz vor Weihnachten, am kommenden Freitag, tritt der Kreistag in Cochem zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammen. Auf der Tagesordnung stehen insgesamt 21 Punkte im öffentlichen Teil sowie zwei weitere im nicht öffentlichen Teil – und einer davon sorgt bereits im Vorfeld für erheblichen Gesprächsstoff bei Kreistagsmitgliedern. Zumal er streng vertraulich behandelt wird.
Im ersten nicht öffentlichen Tagesordnungspunkt geht es um den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. Nach Informationen des Wochenspiegel soll dabei unter anderem geklärt werden, wie viele Grüngut-Deponien im Kreis künftig geschlossen werden sollen.
Besonders brisant ist jedoch der zweite nicht öffentliche Tagesordnungspunkt. In der Tagesordnung ist hierzu lediglich der Punkt „Grundstücksangelegenheiten“ aufgeführt.
Worum es dabei konkret geht, wissen bislang nicht einmal die Kreistagsmitglieder selbst. Bis zum heutigen Tag wurde die entsprechende Sitzungsvorlage nicht im Ratsinformationssystem für die Mitglieder eingestellt. Offenbar will die Kreisverwaltung verhindern, dass vertrauliche Informationen vor der Sitzung nach außen gelangen.
Dieses Vorgehen stößt bei mehreren Kreistagsmitgliedern auf deutliche Kritik. Sie bemängeln, dass sie sich so nicht angemessen auf einen weitreichenden Beschluss vorbereiten können. Dabei wird das Vorhaben nach Wochenspiegel-Informationen seit Wochen intensiv innerhalb der Kreisverwaltung Cochem-Zell bearbeitet, geprüft und geplant.
Konkret geht es offenbar um den Ankauf eines Gebäudes unmittelbar neben der Kreisverwaltung. Trotz einer angespannten Haushaltslage und millionenschwerer Schulden plant der Kreis nach Informationen des Wochenspiegel den Erwerb der ehemaligen „Burg-Apotheke“. Das Gebäude befindet sich in der Ravenéstraße 8 – direkt angrenzend an das Hauptgebäude der Kreisverwaltung Cochem-Zell.
Zwar hat die Kreisverwaltung in ihrem Einsparkonzept Personalreduzierungen vorgesehen, zudem arbeiten zahlreiche Mitarbeitende im Homeoffice, was zukünftig grundsätzlich mit einem geringeren Bedarf an Büroflächen einhergehen dürfte. Dennoch scheint das Gebäude von besonderer strategischer Bedeutung zu sein. Offenbar soll der Kauf noch in der Dezembersitzung des Kreistages beschlossen werden. Aktuell nutzt die Kreisverwaltung Cochem-Zell zusätzliche Büroräume im Gebäude der Sparkasse. Diese Mietverhältnisse könnten nach den internen Planungen gekündigt werden, um das neue Gebäude in das bestehende Verwaltungsensemble zu integrieren.
Wie hoch der Kaufpreis für das Objekt ausfallen soll, ist derzeit noch unklar. Ein Bericht folgt.

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