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Es war eine Art Familientreffen, nur dass viele der Besucher im Mechernicher Ratssaal nicht miteinander verwandt waren, sondern aus einer Straße stammten - der Bergstraße.
Ralf Kramp (v.li.), Klaus Vater und Dr. Hans-Peter Schick präsentierten das Buch »Bergstraße - Eine Kindheit in der Nachkriegs-Eifel«. mn-Foto
Auch wenn der Vergleich des Verlegers Ralf Kramp zwischen der Champs Elysées in Paris und der Bergstraße in Mechernich viele schmunzeln ließ: Der »Mythos« der 600 Meter langen ehemaligen Bergarbeiterstraße ist bis heute lebendig geblieben. Warum dem so ist, das vermittelt das Buch »Bergstraße«, das Klaus Vater im gut gefüllten Ratssaal vorstellte. Vater, einst stellvertretender Regierungssprecher der ersten Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel, weiß, wovon er berichtet. Denn er wurde 1946 in Mechernich geboren und in dieser Straße groß.
Besondere Kinder
»Wir waren besondere Kinder«, liest Klaus Vater vor, »weil in der Bergstraße besondere Männer lebten, denn sie arbeiteten unter Tage. Und dort lebten besondere Frauen, denn sie konnten alles, kochen, backen, Garten, auch rauchen und energisch sagen ‚Lass bloß den Jungen in Ruhe‘!« Der Blick, den Vater in die Vergangenheit wirft, hat sicher melancholische und lustige Anekdoten zu bieten. Er ist aber weit entfernt davon entfernt, »heimattümelnd« zu sein, wie es Ralf Kramp nannte. Auch Alkoholismus und Depression spricht er an, es seien Kinder misshandelt und Ehefrauen geschlagen worden. Aber die Familien halfen sich auch »gegenseitig bei Krankheits- und Sterbefällen, die Bergarbeiter hielten zusammen wie Pech und Schwefel.«Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hütet einen Schatz, den ihm Klaus Vater nach dem Abriss des Hauses Schwer (»Ich war der Letzte, der da wohnte«) überließ - das Anschreibebuch seiner Mutter ...
Das Buch
Klaus Vater: Bergstraße - Eine Kindheit in der Nachkriegs-Eifel, Taschenbuch, 168 Seiten, ISBN 978-3-95441-509-0, 15 Euro, KBV Verlags- und Medien-GmbH, Am Markt 7, 54 597 Hillesheim, presse@kbv-verlag.de