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Ein Dorf, alte Häuser und 52 Schilder

»48 Schilder hängen schon, insgesamt haben wir 52 angefertigt«, gibt Rainer Reetz einen Zwischenstand über eine ganz besondere Aktion, die im Dorf Mülheim für Aufsehen sorgt.
Rainer Reetz legt Hand an und hängt eines von insgesamt 52 Schildern auf. mn-Foto

Rainer Reetz legt Hand an und hängt eines von insgesamt 52 Schildern auf. mn-Foto

Es geht bei dieser Aktion um ein Dorf, seine alten Häuser und deren alte Namen, die zum Teil viel über die Geschichte der alten Gemäuer verraten. Es sind spezielle Eigennamen wie »Halefe«, »Pittesch« oder »Kömmens«, welche diese alten Häuser tragen. Diese Bennennungen, die auch in anderen Dörfern der Eifel geläufig ist, hat den großen Vorteil, das man im Gespräch gleich weiß, von wem gerade die Rede ist - wenn man die alten Namen noch kennt.

Befürchtung

»Mir sind diese Hausnamen noch geläufig«, sagt Rainer Reetz, der bis vor kurzem noch Ortsvorsteher war, nach elf Jahren aber freiwillig Platz für einen Nachfolger machte. So wie ihm geht es aber längst nicht allen Bewohnern von Mülheim. Und auch Rainer Reetz »weiß nicht bei allen, woher der Name kommt.« Und er befürchtete, dass die alten Hausnamen irgendwann einmal in Vergessenheit geraten könnten. Diese Befürchtung teilte er gemeinsam mit Michael Pauels und dem Dorfchronisten Harald Weißkopf. Und die drei tüfftelten eine Möglichkeit aus, wie man die Historie der alten Häuser und Straßen für lange Zeit erhalten kann. Und da kommen die 52 Tafeln ins Spiel. Sie sind auffällig und sehen schmuck aus.

Foto, Name und Geschichte

Denn auf ihnen prangt nicht nur ein Foto, sondern natürlich auch der Name des Hauses und seine Geschichte. Gedruckt sind diese Infos auf Aluminium. Für die Eigentümer der betreffenden Häuser sind keine Kosten entstanden. Für das Vorhaben gab es nach einem entsprechenden Antrag von Rainer Reetz nämlich eine Finanzierung von 2000 Euro aus dem NRW-Förderprogramm Heimat. Eigentlich sollten die Schilder im Rahmen eines kleines Dorffestes oder bei einer Bürgerversammlung übergeben werden. Doch da machte die Corona-Pandemie den Akteuren einen Strich durch die Rechnung. »Schließlich«, so Rainer Reetz, »haben wir die Schilder auf dem kleinen Dienstweg verteilt und die Besitzer haben sie selbst aufgehängt.« Dort, wo die Eigentümer aufgrund ihres Alters oder anderer Gebrechen dazu nicht in der Lage waren, griff man selbst zum Akkuschrauber und montierte die Schilder kurzerhand an.

QR-Code

  • Die 52 Schilder, die an den betreffenden Häusern im Dorf angebracht sind, weisen alle einen QR-Code auf.
  • Wer sich eingehender mit der Materie befassen will, kann diesen Code mit dem Smartphone scannen und wird dann weiter auf die Homepage des Ortes geleitet, https://eifeldorf-muelheim.de/
  • Dort findet man dann weitere Informationen zu dem betreffenden Haus. Michael Pauels fällt die Aufgabe zu, diese Infos in den anstehenden Wintermonaten einzupflegen, ziemlich viel Arbeit ... 


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