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Es braucht nur eine jecke Idee

Als Schlumpfine, Piratin, Hippie, Pipi Langstrumpf oder Paradiesvogel hat so manche Teilnehmerin das Atelier von Regula Zell in Euskirchen schon verlassen. Die 52-Jährige ist aber natürlich keine Zauberin - höchstens an Karneval.
Mit der Hilfe von Regula Zell hat Gabriele Schliekmann ihr Karnevalskostüm selbst genäht. Foto: A. Breuer

Mit der Hilfe von Regula Zell hat Gabriele Schliekmann ihr Karnevalskostüm selbst genäht. Foto: A. Breuer

Regula Zell lehrt zwei Mal in der Woche Anfängern das Nähen und entwickelt mit fortgeschrittenen Näherinnen neue Ideen.  In der Karnevalssession entstehen bei ihr die schönsten, buntesten und schrillsten Kostüme. Gabriele Schliekmann hat sich für ein klassisches, rot-weißes Kostüm entschieden. An ihren gekauften Petticoat näht sie ein breites Bündchen. »Damit ich es tiefer unter einem Kleid  tragen kann«, erklärt sie.  Ein mitgebrachtes Ringelshirt peppt sie auf, indem sie es mehrfach einschneidet, Teile zu Zipfeln umnäht und zum Schluss mit Glöckchen verziert. Sie beweist: Es muss nicht immer komplett selbstgenäht sein. »Ideen muss man haben«, ergänzt Regula Zell. Und mit einigen Stichen kann aus alten Kleidungsstücken wieder etwas Neues gezaubert werden. So wird kurzerhand aus geblümter Bettwäsche ein Hippie-Outfit. »Die Eigengewächse, die hier entstehen, sind wirklich klasse«, so Zell.

Austausch in der Gruppe ist wichtig

»Beim Nähen braucht man sehr viel Geduld«, stellt Teilnehmerin Gabi Schumacher nebenbei fest. Die Nähanfängerin hat sich an diesem Morgen vorgenommen, eine Schürze a la Pipi Langstrumpf zu nähen: »Zuhause nimmt man sich oft nicht die Zeit, sich mit so einem Projekt zu beschäftigen«. Vor allem als Anfängerin sei es ihr zudem wichtig, eine Ansprechpartnerin bei Fragen zu haben. »Manchmal hat man auch einfach einen Knoten im Kopf und weiß nicht weiter. Der Austausch in der Gruppe tut den Teilnehmerinnen gut«, ergänzt Regula Zell. Die Kursgeberin wohnt seit 2007 in der Euskirchener Südstadt und hat dort ihren Beruf auch noch zum Hobby gemacht. Denn sie arbeitet hauptberuflich als Kostümschneiderin bei den Bühnen der Stadt Köln - ihrer und der Geburtsstadt des Karnevals. Eine Frage der Teilnehmerinnen, die sie nicht beantworten kann, gibt es also nicht. Natürlich komme es aber auch vor, dass man Nähte wieder auftrennen muss. »Das gehört - wie das in den Finger pieksen - zum Nähen dazu«, hat auch Ulla schon erfahren. Die Teilnehmerin ergänzt: »Pfuschen muss gelernt sein, aber Regula sieht alles«. Das sei auch gut so, denn schließlich soll man auch zu Hause mit seinem Werk noch zufrieden sein. »Letztendlich kommt es nicht darauf an, ob man Talent hat. Im Fokus steht der Spaß. Ich hatte noch nie jemanden im Kurs, der nichts hin bekommen hat«, sagt die Schneidermeisterin.
Mit zufriedenen Gesichtern verlassen die fünf Teilnehmerinnen deshalb auch diesmal wieder das Atelier von Regula Zell. So manches Kostüm wird an den tollen Tagen mit Sicherheit Lob einheimsen und für neidische Blicke sorgen.

Nähkurse für Jedermann

  • Regula Zell bietet in ihrem Atelier in der Südstadt Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an (max. sechs Personen).
  • Die Schneidermeisterin plant außerdem einen Nähkurs extra für Kinder. Dazu sucht sie noch junge Kreative.
  • Infos zu den aktuellen Kursterminen: Tel. 02251-147522, Mail: regulazell@gmx.de


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