Friedls Fazit und seine Pläne
Wie in den vergangenen Jahren hatte Bürgermeister Dr. Uwe Friedl den Rückblick kalendarisch strukturiert. In Bezug auf Ansiedlungsfragen könne sich die Kreisstadt Euskirchen in 2018 nicht über mangelndes Interesse an Gewerbe- und Industrieflächen im Stadtgebiet beklagen, meinte Friedl. Das Land NRW hatte den Mindestflächenbedarf für Erstansiedlungen von 89 auf 50 Hektar reduziert, wodurch sich die Vermarktung der LEP-Fläche Euskirchen/Weilerswist verbessert. Für größere Vorhaben, die für die LEP-Fläche aber nicht groß genug sind, gibt es allerdings zur Zeit im Stadtgebiet keine geeigneten Flächen. »Als Mittelzentrum darf Euskirchen nicht Gefahr laufen, künftig nur unzureichend mit kommunalen Gewerbeflächen ausgestattet zu sein«, betonte der Bürgermeister. Ein großes Thema war für Friedl der Wohnugsbau. »Der Entwurf des ‚Handlungskonzeptes Wohnen‘ zeigt deutliche Handlungserfordernisse für Euskirchen auf«, sagte er. Bis 2040 würden fast 3.000 neue Wohneinheiten benötigt, davon 1.600 Wohneinheiten im Mehrfamilienhausbau. Durch die Verteuerung des Wohnraums in den Ballungsgebieten Köln und Bonn rücken Orte wie Euskirchen bei vielen Menschen weiter in den Fokus. Aber auch barrierefreie und altersgerechte Wohnungen in zentralen Lagen werden künftig verstärkt nachgefragt. Ein Thema ließ Friedl auch beim Neujharsempfang keine Ruhe: die Klagen der Gewerkschaft ver.di gegen die verkaufsoffenen Sonntage. »Sie sind seit Jahren Traditionsveranstaltungen, die Tausende Menschen auch aus dem Umland in die Stadt ziehen. Gleichzeitig dienen diese Tage dazu, den Einkaufsstandort Euskirchen zu stärken, was im Zeitalter des immer stärker werdenden Onlinehandels notwendig ist«. Friedl betonte jedoch auch, dass die derzeitige finanzielle Lage gut sei, die Kreisstadt jedoch mit derzeit 137 Millionen Euro verschuldet sei. Es gelte, die Eigenständigkeit in der Haushaltswirtschaft zu bewahren.