Frederik Scholl

Gegen das Vergessen

Euskirchen (PP). In einer Aktion des DRK-Mehrgenerationenhauses, der Caritas Wohnungshilfe und des Jugendmigrationsdienstes wurden "Stolpersteine" in Euskirchen gereinigt.
Insgesamt 15 freiwillige Helferinnen und Helfer haben am Donnerstag, 27. Januar, alle „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die vom NS deportierten und ermordeten Menschen in der Euskirchener Innenstadt gereinigt. Anlass war die Befreiung des Konzentrationslagers „Auschwitz“ 77 Jahre zuvor. 
 Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt 15 freiwillige Helferinnen und Helfer haben am Donnerstag, 27. Januar, alle „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die vom NS deportierten und ermordeten Menschen in der Euskirchener Innenstadt gereinigt. Anlass war die Befreiung des Konzentrationslagers „Auschwitz“ 77 Jahre zuvor. Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Bild: Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Stolpersteine reinigen und zu alten Glanz zurückführen: Anlässlich des 77. Gedenktages zur Befreiung des NS-Konzentrationslagers »Auschwitz« wurde dies in einer Kooperation des Euskirchener DRK-Mehrgenerationenhauses, des »Streetwork«-Projekts der Caritas-Wohnungslosenhilfe »MO.S.ES« und des Jugendmigrationsdienstes am Donnerstag, 27. Januar, getan. Denn wie schon ein altes jüdisches Sprichwort sagt: »Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist.«
Mit diesen Worten eröffnete Kevin Löhr vom Team Migration/Integration des DRK Kreisverbands Euskirchen die Aktion im Euskirchener Mehrgenerationenhaus, genauer gesagt im hauseigenen »Café Henry«. Nachdem er ab 10.30 Uhr bei durch das Café angebotenem Kaffee und Gebäck in einer kurzen Rede an die Geschichte der Juden in Euskirchen und ihr Schicksal erinnert hatte, ging es auch schon ans Eingemachte.
15 freiwillige Helferinnen und Helfer, ausgerüstet mit Eimern, Schwämmen und Putzmitteln, versammelten sich vor dem Gebäude der Wohnungslosenhilfe und eine Route wurde geplant. Los zog eine Gruppe schließlich in Begleitung von Nora Kassan, ebenfalls vom Rotkreuz-Team Migrationtegration, die andere in Begleitung von Kevin Löhr.
Von der Kommerner Straße aus arbeiteten sie sich durch die Innenstadt vor, blieben bei jedem Stein kurz stehen und lasen die Namen der Opfer vor, um ihnen so zu gedenken. Schnell zeigte sich, wie viel Dankbarkeit den Freiwilligen auch von den Euskirchener Einwohnern entgegengebracht wurde: Neben Worten des Dankes wurde ihnen Kaffee und Tee angeboten oder nachgefragt, ob noch weitere Putzmaterialien benötigt würden.
Nach circa drei Stunden trafen sich alle wieder im »Café Henry« und es gab eine Suppe zur Stärkung. Weiter abgelegene »Stolpersteine« wurden dann am Nachmittag von den Helferinnen und Helfern des »MO.S.ES«-Projekts gereinigt, sodass am Ende des Tages alle »Stolpersteine« in Euskirchen wieder in neuem Glanz erstrahlen konnten.


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