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Ohne »Leys Hannes« läuft nichts

Johannes Ley wurde mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Als Fördervereinsgeschäftsführer des Freilichtmuseums hat er maßgeblich zum Erfolg und Wachstum des LVR-Museums beigetragen
Johannes Ley (2.v.r.) wurde vom LVR mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Die Laudatoren Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung, Landrat Günter Rosenke und sein politischer »Ziehsohn«, Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, fanden reichlich lobende Worte. Foto: Kirsten Röder/pp

Johannes Ley (2.v.r.) wurde vom LVR mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Die Laudatoren Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung, Landrat Günter Rosenke und sein politischer »Ziehsohn«, Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, fanden reichlich lobende Worte. Foto: Kirsten Röder/pp

Sie bescheinigte ihm unermüdliches Wirken. Man könne sogar zweifelsfrei sagen: »Ohne ‚Leys Hannes‘ liefe hier in Kommern nichts!«, sagte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio im Pavillon des LVR-Freilichtmuseums Kommern, bei der Verleihung des Rheinlandtalers an den Kommerner.
»Für mich ist ein Glückstag«, sagte Ley sichtlich bewegt und bedankte sich für die lobenden Worte, die allen voran Henk-Hollstein, Landrat Günter Rosenke und sein politischer »Ziehsohn«, Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick über ihn rieseln ließen, aber auch für die »unfassbare Ehre, dass  ich diesen Rheinlandtaler in Empfang nehmen darf.«
Schick lobte, Ley habe Kommern, aber auch die Stadt Mechernich als Ehrenanamtler und Kommunalpolitiker maßgeblich geprägt: »Du hast nicht nur Heimatgeschichte erforscht und bewahrt, sondern selbst geschrieben.« Dafür gebühre ihm Dank und  Anerkennung.
Die Palette des Wirkens ist tatsächlich lang, die Lebensbiografie reich gefüllt. Der 80-Jährige ist immer noch aktives Mitglied in 17 verschiedenen Kommerner Vereinen - in vielen etliche Jahre als Vorsitzender und in dreien mittlerweile Ehrenvorsitzender. Vor allem Zusammenführen, Brücken bauen, Begegnungen schaffen, könne Johannes Ley wie kein Zweiter, stets diplomatisch, präsent und da, wenn er gebraucht werde und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, würdigte Henk-Hollstein den neuen Würdenträger.
Wichtig war dem in Kommern geborenen Ley, den Menschen nah zu sein. Er blieb der Region auch beruflich bis zu seinem Ruhestand 1997 treu, er durchlief die Ausbildung zum Postboten, wurde Beamter in der Kommunalverwaltung und Schöffe in Bonn und Euskirchen und war nicht zuletzt in der Politik tätig, als Mitglied des Mechernicher Stadtrates, dortiger Fraktionsvorsitzender und Ortsvorsteher von Kommern. Unter seiner Regie wurde im Ort die Bürgerhalle errichtet. Ley war zudem knapp zwei Jahrzehnte Geschäftsführer des Fördervereins des Kommerner Freilichtmuseums.
»Schuld« für seine Verpflichtung war seinerzeit Dr. Dieter Pesch, der Vorgänger des heutigen Museumsleiters Dr. Josef Mangold. 1998 hatte Pesch eigentlich nur eine »Aushilfe« für den Förderverein gesucht. Ley kam und »war von da an nicht mehr wegzudenken«, sagte die Vorsitzende der Landschaftsversammlung. Er habe - mit dem Team um Inge Ruschin –einen großen Teil zum Wachstum und Erfolg des Museums beigetragen.
So hat er den Tante-Emma-Laden, seit über 20 Jahren ein Herzstück des Museums, ins Leben gerufen und auch Ausstellungen möglich gemacht, wie die »Schöne neue Welt – Rheinländer erobern Amerika« aus dem Jahr 2001. Die Ausstellung »Wir Rheinländer« habe nur mit Hilfe des Fördervereins realisiert werden können, weil Ley rund 240.000 Euro Fördermittel generieren konnte. Bis heute habe die Ausstellung schon über zwei Millionen Besucher ins Museum gelockt.
Den Rheinlandtaler wollte Ley allerdings nicht nur für sich annehmen, sondern stellvertretend »für all die lieben Menschen, die mir im Vorstand und in den Vereinen geholfen haben«. Er betonte: »Wir sind nur in der Gemeinschaft stark und können nur in der Gemeinschaft das erreichen, was wir erreicht haben.«


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