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Straßbüschs jecke Hühner

Der EHC Straßbüsch wurde vor 26 Jahren von Junggesellen aus Straßbüsch und Golbach gegründet und ist mittlerweile ein Verein für Familien, der sich im Karneval und darüber hinaus engagiert.
Paradieshühner im Kaller Karnevalszug: Der EHC Straßbüsch.

Paradieshühner im Kaller Karnevalszug: Der EHC Straßbüsch.

Raphael Tümmler war dabei, als der EHC gegründet wurde. Ein paar Junggesellen aus Golbach und Straßbüsch hatten die Idee eine Thekenmannschaft zu gründen und riefen den Club ins Leben.
Der Name rührt von der Situation in Straßbüsch her. Der Ort, der zu Golbach gehört, hatte seinerzeit 51 Einwohner und einen Hühnerhof. „Es gab also mehr Hühner als Menschen in Straßbüsch“, erzählt Tümmler. Das gab den Ausschlag, den Club nach den Hühnern zu benennen: Eier- und Hühnerclub Straßbüsch. Das Maskottchen ist ein Huhn im Fußballdress mit einem Maßkrug in der „Hand“.
Schon sehr früh beschlossen die Mitglieder im Zug in Kall mitzugehen. „Seit 26 Jahren sind wir ohne Unterbrechung dabei“, erzählt die Vorsitzende Michaele Hilger. Bestand der Club zu Beginn nur aus Männern so erweiterte der Kreis sich nach wenigen Jahren. Mit den Frauen wuchs auch die Kreativität und die Kostüme wurden ausgefallener. So waren die EHC-Mitglieder schon als Straßenschilder, Mainzelmännchen oder Biergläser im Zug unterwegs.
Das Bierglas-Kostüm aus dem Jahr 2004, so erinnern sich die langjährigen Mitglieder, war besonders ausgefallen. Es hatte allerdings einen Haken - man passte damit unmöglich in die Kneipe. Das allerdings stellten die Mitglieder erst fest als sie in voller Verkleidung vor der Tür der Kaller Gaststätte Gier standen und wegen der Metallringe, die die Kölschstange in Form hielten, nicht durch die Tür konnten.
So setzten sich die 30 Zugteilnehmer alle in ihren Anhänger - ein übergroßes, selbst gebautes Bierfass - und tuckerten Richtung Golbach. Die Party im Faß allerdings war ein bisschen viel für den Anhänger und die Achse brach. So stiegen dann aus dem kleinen Faß 30 Biergläser aus und trugen den Wagen nach Golbach, um dort endlich den Zugausklang feiern zu können. „Das muss ein Bild für die Götter gewesen sein“, erzählt Britta Schumacher, die als erste Frau zum EHC kam.
Einige Jahre lang veranstaltete der EHC ein großes Wald- und Wiesenfest. Diese Veranstaltung allerdings wurde so groß, dass sie für den Verein nicht mehr zu stemmen war - so wird das Fest nach kleiner Pause mittlerweile wieder im kleinen Kreis gefeiert.
Die Prioritäten des Vereins haben sich verschoben: Auch wenn die Mitglieder das Feiern nicht verlernt haben, so hat der Verein sich aber zu einem Familienverein gewandelt.
Im Jahr 2013 hat der EHC erfolgreich die Golbacher Kinderkarnevalssitzung unter dem Titel „KiKariki“ wiederbelebt und ist auch jedes Mal auf der Sitzung in Golbach mit einem Beitrag dabei.
50 Mitglieder hat der EHC aktuell, rund 25 bis 30 davon aktiv. Und der Nachwuchs ist auch schon gesichert: Über 15 Kinder werden in diesem Jahr im EHC im Zug mitgehen. Der Wagen ist mittlerweile kein Bierfass mehr sondern eine selbst gebaute Kamellen-Schütte, die so angelegt ist, dass die Kinder reingreifen und Bonbons werfen können.
Das Kostüm für die aktuelle Session ist auch schon geplant: Die EHC-Mitglieder sind als Zauberer unterwegs. Und natürlich werden sie auch wieder - ganz dem Namen entsprechend - hartgekochte Eier am Zugeweg verteilen.


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