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Frederik Scholl

Zukunftsthema Wasserstoff / 7,3 Mio Euro Fördermittel fließen in den Kreis Euskirchen.

Euskirchen/Mechernich. Bundesverkehrsminister Wissing übergibt Förderbescheide über 82 Mio. Euro für Wasserstoffprojekte im Rheinischen Revier.
Mit über 7 Mio. Euro unterstützt der Bund den Ausbau der Wasserstofftechnologie im Kreis Euskirchen: (v.li.) Stephan Santelmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalverkehr Köln (RVK), Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen, Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK.

Mit über 7 Mio. Euro unterstützt der Bund den Ausbau der Wasserstofftechnologie im Kreis Euskirchen: (v.li.) Stephan Santelmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Regionalverkehr Köln (RVK), Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, Markus Ramers, Landrat Kreis Euskirchen, Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK.

Bild: W. Andres / Kreis Euskirchen

In den Bau einer Wasserstofftankstelle und eines Elektrolyseur in Mechernich sollen die 7,3 Mio. Euro fließen. Dort solle es dann ab 2027 möglich sein, neben privaten Autos auch Lastkraftwagen und bis zu 35 Brennstoffzellenbusse der RVK täglich mit Wasserstoff zu betanken. Landrat Markus Ramers: »Wir setzen stark auf diese umwelt- und klimafreundliche Technologie und wollen sie gemeinsam mit unseren Partnern voranbringen.« Gemeinsam mit Stephan Santelmann, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der RVK, und RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank nahm er den Bescheid aus den Händen des Ministers in Düren entgegen.

Grüner Wasserstoff für die Bördebahn

Ein Großteil der Fördersumme des Bundes geht an »go.Rheinland« und dient der Anschaffung von 17 Wasserstoffzügen, die voraussichtlich ab 2026 im Dürener Netz fahren sollen. Dazu gehört unter anderem die Bördebahnstrecke zwischen Euskirchen und Düren. Wie der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn sagte, werden die Züge mit grünem Wasserstoff angetrieben, der voraussichtlich im kommenden Jahr am Brainergy Park in Jülich produziert wird. Seit dem vergangenen Jahr ist dort einer der größten Solarparks in NRW im Betrieb. Die Sonnenenergie werde genutzt, um den Wasserstoff mit Hilfe eines Elektrolyseurs herzustellen.

Die RVK hatte im Rahmen eines Aufrufes des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie einen Förderantrag für die Errichtung und den Betrieb einer Wasserstofftankstelle inklusive Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff eingereicht. Tankstelle und Elektrolyseur sind Teil des geplanten Aus- und Weiterbildungs­zentrums für digitale und klimaneutrale Mobilität in Mechernich (AWM. Der Kreis Euskirchen hat vor rund zwei Jahren den Handlungsbedarf und die Potentiale im Zukunftsfeld der Wasserstoffnutzung formuliert und die aktive Unterstützung beschlossen.

Produktion vor Ort im Elektrolyseur

5.92 Millionen Euro Fördermittel fließen nun in die Planung und den Bau einer öffentlichen Wasserstofftankstelle. Die Versorgung der Tankstelle mit Wasserstoff wird wesentlich durch eine Vor-Ort-Produktion mittels Elektrolyseur realisiert, der eine Leistung von circa 1,5 MW haben wird. Auch die Stromversorgung der Elektrolyse-Anlage kommt im Sinne der Förder­richtlinie aus 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, wie Windkraft, Bio-Masse und Photovoltaik. Die Herstellung der Elektrolyse-Anlage wird mit knapp 1,4 Millionen Euro gefördert. Eine EU-weite Ausschreibung für den Bau der Tankstelle sowie der Elektrolyse­anlage läuft derzeit.

Die Anlage in Mechernich erweitert das in Deutschland wachsende H2-Tankstellen­netz auch für den schweren Güterverkehr. Darüber hinaus fügt sie sich in das Gesamtprojekt des AWM in Mechernich. Das Aus- und Weiterbildungszentrum für klimaneutrale und digitale Mobilität, kurz AWM, soll bis 2027 mit einer Akademie für Aus- und Weiterbildung, einem Kompe­tenzzentrum Nahverkehr, einer Fläche für Fahrsicherheitstrainings sowie einer Tankinfrastruktur für klimaneutrale Antriebe errichtet werden. Diese Bündelung hat mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Themen Mobilitäts- und Energie­wende sowie Digitalisierung bundesweiten Modellcharakter.

RVK-Geschäftsführer, Dr. Marcel Frank sieht dem Projekt daher mit Spannung entgegen: »In konsequenter Fortführung unseres Projektes ‚Null Emission‘ wollen wir zusammen mit unserem Gesellschafter Kreis Euskirchen die Wasserstoff-Technologie in der Region vorantreiben. Und für diese Entwicklung müssen wir auch völlig neue Wege gehen.«


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